Wagner Pizza bezieht Strom künftig aus Windpark Nohfelden
Photovoltaikanlagen gehören auf vielen Hausdächern inzwischen zum Standard, und auch immer mehr Firmen versorgen sich über Sonnenenergie mit Strom. In Nohfelden und Nonnweiler hat der Energieversorger VSE ein Windpark-Projekt für die Industrie ins Leben gerufen. Versorgt wird damit der Lebensmittelriese Wagner Pizza.
Fast lautlos drehen sich die drei Windräder im Windpark Nohfelden-Eisen. Der Strom, der hier produziert wird, hat künftig einen Exklusiv-Abnehmer: Wagner Pizza, wenige Kilometer weiter in Nonnweiler-Otzenhausen zuhause, hat mit dem Energieversorger VSE eine Kooperation abgeschlossen – zunächst ausgelegt auf drei Jahre.
20 bis 30 Prozent des Strombedarfs
„Der Windpark liefert im Durchschnitt jährlich circa 20 Millionen Kilowattstunden. Das deckt circa 20 bis 30 Prozent unseres Jahresbedarfs ab“, erklärt Wagner-Ingenieur Ralph Wenger. Den restlichen Strombedarf deckt Wagner Pizza weiterhin aus dem herkömmlichen Netz, nach eigenen Angaben aber ausschließlich aus erneuerbaren Energien.
„Der Strom wird im Windpark vier Kilometer von hier produziert“, so Wenger weiter. „Der wird dann mit einer Direktlieferung hier an eine Übergabestation übertragen. Wir wiederum haben dann von unserer Übergabestation ein neues Kabel gelegt, um unseren Strom direkt einzuspeisen.“
Weitere Energie-Kooperationen in Planung
Weitere direkte Kooperationen mit Energieversorgern könnten dem Projekt folgen, sagt Wagner-Marketingchef Oliver Schoß. Das Unternehmen habe die Absicht, „möglichst zeitnah die 100 Prozent voll zu machen“. Deshalb überlege man mit den Partnern aus der Energiewirtschaft, wie das gelingen könne. Einen genauen Plan gebe es aber noch nicht.
Auch für die VSE soll es nicht das letzte Projekt dieser Art sein. Die Nähe zu Industriebetrieben kann für Windparks wichtig werden. „In der Tat gucken wir auch nach weiteren Projekten hier im Saarland“, sagt VSE-Vorstand Stephan Tenge. Allerdings sei noch nichts spruchreif. „Ich denke, wir werden in den nächsten zwei, drei Jahren sicherlich von weiteren Windparks hier im Saarland hören, und idealerweise dann auch mit Anbindung von Industrieunternehmen.“
Keine Angaben zu Kostenersparnissen
Wie sich die Direktbelieferung mit Strom finanziell auf den bekannten Tiefkühlpizza-Hersteller aus dem Saarland auswirkt, darüber halten sich alle Beteiligten bedeckt. Von der VSE heißt es lediglich, es könne ein kleiner Baustein sein, um den hohen Industriestrompreisen in Deutschland entgegenzuwirken.
Über dieses Thema hat auch die SR 3 Region am Nachmittag vom 21.11.2024 berichtet.