Gelände des ehemaligen Kraftwerks Ensdorf (Foto: Alexander M. Gros/SR)

Wolfspeed präsentiert mit Kanzler Scholz Pläne für Chip-Fabrik im Saarland

  01.02.2023 | 06:21 Uhr

Der US-Chiphersteller Wolfspeed will heute zusammen mit dem Automobil-Zulieferer ZF die Pläne für den Bau einer Halbleiter-Fabrik in Ensdorf vorstellen. Durch die Milliarden-Investition könnten nach SR-Informationen bis zu 1000 Arbeitsplätze im Saarland entstehen. Bei der Präsentation sind neben Ministerpräsidentin Rehlinger auch Kanzler Scholz und Bundeswirtschaftsminister Habeck dabei. Ab 15.20 Uhr übertragen wir live von der Veranstaltung!

Für das Autoland Saarland könnte es ein echter Meilenstein im wirtschaftlichen Transformationsprozess hin zur E-Mobilität werden: Die Ansiedlung des US-Chip-Herstellers Wolfspeed in Ensdorf, die Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) nach SR-Informationen gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sowie Vertretern von Wolfspeed und ZF am Nachmittag in Ensdorf offiziell verkündet hat.


Die hochrangige Besetzung macht deutlich: Es geht um eine Schlüsseltechnologie, die nicht nur den Wirtschaftsstandort Saarland stärken, sondern auch einen wichtigen Baustein einer zukunftsfähigen Industrie in Deutschland und Europa bereitstellen soll.

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Der Saarländische Rundfunk überträgt die Veranstaltung am Mittwoch, 1. Februar, auf dem Kraftwerksgelände in Ensdorf live ab 15.20 Uhr.

Siliziumkarbid für mehr Effizienz

Das Unternehmen aus North Carolina will offenbar in Kooperation mit ZF auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände Ensdorf Halbleiter aus Siliziumkarbid produzieren. Die Verbindung aus Silizium und Kohlenstoff kann vor allem mit Wärme und hoher Spannung deutlich effizienter umgehen als normale Silizium-Chips, erklärt der Materialwissenschaftler Frank Mücklich von der Universität des Saarlandes.

Der Einsatz dieser Technologie soll die Reichweite und Ladegeschwindigkeit von E-Autos erhöhen. Das sei ein wichtiger Faktor bei der Kaufentscheidung von Kunden, verkündete Wolfspeed bei der Präsentation einer Kooperation mit Mercedes Anfang Januar. In der E-Flotte des deutschen Traditionsunternehmens sollen die Wolfspeed-Chips zum Einsatz kommen.

Ingenieure und Techniker gefragt

Das börsennotierte Unternehmen Wolfspeed beschäftigt nach eigenen Angaben rund 4000 Mitarbeiter und ist bei seiner Produktion von Siliziumkarbid-Chips auf Expansionskurs. Im Saarland könnte die weltweit größte Fertigung der Technologie speziell für E-Autos entstehen.

Dabei könnten nach SR-Informationen bis zu 1000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Nach Einschätzung des Halbleiter-Experten Ondrej Burkacky von der Unternehmensberatung McKinsey werden dabei vor allem Ingenieure gefragt sein, aber auch viele Techniker, die die Produktionsmaschinen warten. Denn die Herstellung von Halbleitern, die im Reinraum stattfindet, ist in weiten Teilen automatisiert.

Milliarden-Investition und Zuschüsse von der Politik

Burkacky sieht in der geplanten Ansiedlung eine große Chance für das Saarland: "Wenn man sich anschaut, wie der Wandel in der Automobilindustrie vonstatten geht, werden solchen Technologien wie Siliziumkarbid-Produktion für die Elektromobilität so eine große Rolle spielen, dass es schon sehr signifikant ist.“

Geplant sind für den Bau der Fabrik in Ensdorf nach Berichten des Handelsblattes Investitionen in Milliardenhöhe. Ein erheblicher Teil wird wohl von der EU und vom Bund bezuschusst. Auch das Saarland wird vermutlich einen finanziellen Beitrag leisten.

SR hat live übertragen

Der Saarländische Rundfunk hat die Veranstaltung auf dem Kraftwerksgelände in Ensdorf im SR Fernsehen live ab 15.20 Uhr übertragen.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 01.02.2023 berichtet.


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