Schiffweiler U-Ausschuss soll sich mit Freibad befassen
Ein spezieller Ausschuss des Schiffweiler Gemeinderats soll mutmaßliche Unregelmäßigkeiten beim geplanten Neubau des Freibads in Landsweiler-Reden überprüfen. Dabei geht es insbesondere um mögliche Verfehlungen des früheren Bürgermeisters Fuchs und seiner Verwaltung.
Heute findet eine Sondersitzung des Schiffweiler Gemeinderates statt. Einziger Tagesordnungspunkt: die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses Freibad.
Laut Vorlage der Verwaltung soll der U-Ausschuss Fehler der Verwaltung bei der Umsetzung des Projekts aufarbeiten und zugleich mögliche Regressforderungen gegenüber Verantwortlichen prüfen. Parallel dazu wurde ein Rechtsanwaltsbüro eingeschaltet, das die Gemeinde auch hinsichtlich disziplinar- und strafrechtlicher Konsequenzen beraten soll.
Die Erstattung einer Strafanzeige wegen Untreue oder ähnlicher Vergehen gilt dabei nach SR-Informationen als wahrscheinlich. Auch Regressforderungen werden in Erwägungen gezogen – gleiches gilt für disziplinarrechtliche Maßnahmen.
Bereits jahrelange Diskussion um Freibad
Die Sanierung beziehungsweise der Neubau des Freibads sorgt seit Jahren für Diskussionen in Schiffweiler. Trotz einer Förderzusage des Bundes über drei Millionen Euro aus dem Jahr 2021 haben die Arbeiten noch immer nicht begonnen.
Sieben große Löcher im Beckenboden
Zuletzt war bekannt geworden, dass ein angeblich von Ex-Bürgermeister Markus Fuchs (SPD) in Auftrag gegebenes Bodengutachten nicht auffindbar ist. Darin sollte untersucht werden, wie es zu den hohen Wasserverlusten in dem aus den 1930er Jahren stammenden Bad gekommen war.
Bei einem Ortstermin fielen dann sieben große Löcher am Beckenboden auf, Baggerschürfen, durch die das Bad arg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Warum sein Vorgänger offenbar eigenmächtig schürfen ließ, konnte Bürgermeister Cedric Jochum (CDU), erst im Juni ins Amt gewählt, nicht erklären.
Vertreter der Bürgerinitiative "Interessensgemeinschaft Volksbad" hatten Fuchs vorgeworfen, er habe das Projekt jahrelang bewusst verzögert und sie "belogen und betrogen".
Über dieses Thema berichteten die SR info-Nachrichten im Radio am 04.12.2024.