Steuererleichterungen für Solaranlagen geplant
Mit deutlichen Steuererleichterungen will die Bundesregierung den Ausbau der Solarenergie auf Privatdächern voranbringen. Hauseigentümern wird dadurch viel Bürokratie erspart - in der Energiekrise waren die Preise für Solaranlagen zuletzt aber deutlich gestiegen. Saarländerinnen und Saarländer sollten also genau nachrechnen.
Wer sich eine kleine oder mittelgroße Solaranlage auf seinem Dach installiert, soll künftig keine Umsatzsteuer mehr für Lieferung und Aufbau zahlen müssen. Zudem soll auch die Ertragssteuer für den erzeugten Strom entfallen. So jedenfalls sehen es Pläne der Bundesregierung vor.
Der Verein Arge Solar, der seit mehr als 30 Jahren Saarländerinnen und Saarländer rund um Energie- und Umweltfragen berät, hält die geplanten Anpassungen und Vereinfachungen für sinnvoll. "Die Pläne betreffen zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen bis zu einer Bruttonennleistung von 30 Kilowatt-Peak - also die typische Größe bei Privathäusern oder kleineren Gewerbebetrieben", erläutert Geschäftsführer Ralph Schmidt. Geht man bei einer Zehn-KWp-Anlage von Anschaffungskosten von bislang etwa 15.000 bis 20.000 Euro netto aus, lassen sich alleine bei der Mehrwertsteuer so ca. 2800 bis 3800 Euro sparen.
Komplizierte Steuerregelung zuvor
Zwar konnten sich Hausbesitzer schon zuvor die Mehrwertsteuer von 19 Prozent vom Fiskus erstatten lassen, mussten dafür aber auf die Kleinunternehmerregelung verzichten und Umsatzsteuer für den Strom erklären und abführen - auch für den selbst verbrauchten. Und dadurch konnte der Vorteil durch die Steuerrückerstattung bei der Anschaffung geschmälert werden, zumal der Gewinn durch die Stromproduktion zu ermitteln und im Rahmen der Einkommenssteuererklärung zu versteuern war.
Diese bürokratische und letztlich auch finanzielle Hürde soll mit dem geplanten Jahressteuergesetz entfallen, das das Bundeskabinett Mitte September auf den Weg gebracht hat. Bundestag und Bundesrat müssen noch zustimmen - was bis Ende des Jahres geschehen soll.
Preise für Anlage teils verdoppelt
Wer sich angesichts der Energiekrise und der geplanten Steuererleichterungen nun eine Solaranlage aufs Dach bauen will, sollte aber unbedingt mehrere Angebote einholen und sehr sorgfältig Preise vergleichen, rät Schmidt. "Der Markt ist stark in Bewegung und aktuell sehr heterogen", sagt Schmidt.
Je nach Anbieter hätten sich die Preise für eine Photovoltaik-Anlage in den vergangenen sechs Monaten teils verdoppelt. "Wenn dann unterm Strich 30.000 bis 40.000 Euro für eine Anlage für ein Wohnhaus fällig werden, stellt sich schon die Frage, ob sich das derzeit lohnt - oder ob man das Geld nicht lieber in eine umfassende Wärmedämmung für das Haus oder eine sparsame Heizung investiert. Gegebenenfalls kann die Photovoltaik-Anlage dann zu einem späteren Zeitpunkt und zu angemessenen Preisen nachgerüstet werden", so Schmidt.