Finanzschieflage beim LSVS schon lange bekannt?
Im Untersuchungsausschuss zum LSVS-Skandal haben sich am Freitag Hinweise verdichtet, wonach die finanzielle Schieflage des Verbands bereits seit Jahren bestand und den Verantwortlichen eigentlich hätte bekannt sein müssen. Dies ergab die Zeugenvernehmung, bei der unter anderem der ehemalige Wirtschaftsprüfer und Steuerberater des LSVS befragt wurde.
Wirtschaftsprüfer Zens von Audittax, der den LSVS seit 1999 prüft, wies Vermutungen zurück, er habe seine Arbeit nicht ordentlich gemacht. Zwar räumte er ein, dass er Jahr für Jahr dem finanziell inzwischen stark angeschlagenen LSVS ein uneingeschränktes Testat ausgestellt hatte. Dies aber sei quasi ein rein handelsrechtlicher Akt gewesen, habe der Verband aufgrund seiner Immobilien und seiner Beteiligung an Saartoto bilanziell doch immer gut dagestanden.
Zeuge: Gespräche mit Ministerialrat
Die Gewinn- und Verlustrechnungen jedoch hätten jeweils anders ausgesehen, hätten ein jährliches Defizit teilweise in Millionenhöhe ausgewiesen. Die Rechtsaufsicht habe er darüber gar persönlich informiert. Zens berichtete von einem entsprechenden Gespräch mit dem zuständigen Ministerialrat bereits im Jahr 2010.
Im Klartext: Dass der LSVS jahrzehntelang über seine Verhältnisse gelebt und mehr Geld ausgegeben als er eingenommen hatte, das hätten aus der Sicht des Wirtschaftsprüfers sowohl das Präsidium als auch das Ministerium deutlich früher erkennen können.
Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten vom 24.08.2018 berichtet.