Tausende Eltern sind im Saarland ohne Krippenplatz
Ein Krippenplatz ist schwer zu bekommen – und das, obwohl Eltern seit zehn Jahren einen gesetzlichen Anspruch darauf haben. Doch nach wie vor fehlen Tausende Krippenplätze im Saarland.
Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für unter Dreijährige ist groß. Seit genau zehn Jahren haben Eltern in ganz Deutschland einen rechtlichen Anspruch auf einen Krippenplatz. Damit sollen sie Familie und Beruf einfacher miteinander vereinbaren können. Seitdem ist es im Saarland allerdings nicht gelungen, den Bedarf an Krippenplätzen vollständig zu decken. Als eine der Hauptursachen gilt der Fachkräftemangel.
Das Saarland hat die Quote von betreuten Kindern unter drei Jahren innerhalb dieser zehn Jahre von zehn auf 30 Prozent steigern können. Der Bedarf liegt laut Sozialverband VdK allerdings bei 40 Prozent. Entsprechend fehlt Tausenden Eltern eine Betreuungsmöglichkeit für ihren jungen Nachwuchs, wie Karin Lawall vom VdK sagt.
Mehr und flexiblere Betreuungsplätze
"Wir vom VdK treten dafür ein, dass Frauen, die gut ausgebildet sind, auch arbeiten gehen können“, sagt Lawall. Hier sei das Land gefordert. Es müssten vor allem mehr Fachkräfte gewonnen werden. Aus Sicht der saarländischen Arbeitskammer ist aber nicht nur mehr Personal notwendig – vor allem mit Blick auf Berufe, in denen zu Randzeiten gearbeitet wird, seien auch flexiblere Öffnungzeiten wichtig.
Betreuungsplätze auch für Geflüchtete wichtig
Der Saarländische Städte- und Gemeindetag fordert zudem einen Ausbau an Betreuungsplätzen auch für Familien mit Fluchthintergrund. Dies ermögliche es den Eltern, an Integrationsmaßnahmen teilzunehmen und einen Arbeitsplatz zu finden.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht im SR Fernsehen am 01.08.2023 berichtet.