Warum Blumenerde ohne Torf besser fürs Klima ist
Die Baumärkte im Saarland gehen zunehmend dazu über, torffreie Erden anzubieten. Globus hat Torf sogar komplett aus seinem Sortiment verbannt. Aber warum ist das wichtig?
Torf war lange Jahre ein wichtiger Bestandteil von Blumenerden - unter anderem, weil er Wasser gut bindet. Aber: Sein Abbau zerstört teils Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende alte Moore, die wichtig für das Klima sind, erklärt unter anderem das Umweltbundesamt.
Seit einigen Jahren findet deshalb ein Umdenken statt: Die Baumärkte auch im Saarland bieten immer mehr Erden ohne Torf an. Toom und Bauhaus sind etwa dabei, ihr Angebot schrittweise von Torf zu befreien. Bei Globus ist dieser Schritt bereits vollzogen – die Baumärkte bieten seit dem 1. Juli ausschließlich torffreie Erden an.
Über Jahrtausende gebundenes CO2 wird freigesetzt
Torf besteht hauptsächlich aus abgestorbenen Pflanzenresten. Bis die eine Torfschicht bilden, vergeht viel Zeit – im Schnitt ein Millimeter pro Jahr. Das macht pro Meter Torf 1000 Jahre. "Wenn man es jetzt abbaut, wird der Kohlenstoff, der über die letzten 10.000 Jahre von Pflanzen gebunden und in den Torfschichten gespeichert wurde, in ganz kurzer Zeit freigesetzt", erklärt Karl-Rudi Reiter vom Naturschutzbund NABU im Saarland.
Kompost als Alternative
Als Alternative kann aber zum Beispiel mit einem eigenen Kompost Humus gewonnen werden, raten etwa das Bundesumweltamt oder auch der Naturschutzbund BUND.
Eine Anlaufstelle sind auch die kommunalen Kompostieranlagen. Im Kompostwerk Ormesheim des EVS zum Beispiel gibt es Qualitätskompost als lose Ware oder Sackware. Auch die ZKE bietet unter anderem in seinen beiden Wertstoffzentren in Saarbrücken Kompost mit Gütesiegel zum Verkauf an.
Über dieses Thema berichtete Guten Morgen auf SR 3 Saarlandwelle am 03.08.2024.