Steuerzahlerbund hält Verkauf des Bläsehauses für unsinnig

In die aktuelle Diskussion um den Verkauf der Seniorenwohnanlage Bläsehaus in St. Ingbert hat sich auch der Bund der Steuerzahler eingeschaltet. Der Landesvorsitzende Walter sagte dem SR, aus kaufmännischer Sicht habe keine Notwendigkeit bestanden, das Gebäude zu verkaufen. Mit der Vermietung hätten rund 60.000 Euro im Jahr eingenommen werden können.

Seit langem schwelt bereits der Streit um die Seniorenwohnanlage Bläsehaus in St. Ingbert. Der Verkauf der Anlage war aus Sicht des Landesvorsitzenden des Bundes der Steuerzahler, Christoph Walter, nicht nachvollziehbar.

Vermietung rentabel

Zwar sei das Haus mit seinen elf seniorengerechten Wohnungen mit 3,5 Millionen Euro deutlich teurer geworden, als ursprünglich geplant. Aber, so Walter auf SR-Anfrage, für die Bläsestiftung hätte sich eine Vermietung immer noch gerechnet.

Gut 60.000 Euro Mieteinnahmen pro Jahr hätten nämlich für Stiftungszwecke eingesetzt werden können – sei das Bläsehaus doch nahezu komplett aus Eigenmitteln finanziert worden. Das Haus hätte so eine Rendite von 1,6 Prozent erwirtschaftet.

Dies sei mehr als bei der damaligen Nullzins-Phase auf dem Kapitalmarkt mit einer risikolosen Anlage zu erzielen gewesen wäre. Für Walter ist die Veräußerung aus kaufmännischer Sicht unsinnig.

Steuerzahlerbund kritisch gegenüber Bläsehaus-Verkauf

Walter hatte Berechnung für Wagner erstellt

Auch den Verkaufspreis von 1,2 Millionen Euro aus einem Dekra-Wertgutachten zweifelt er an. Er sei zwar kein Immobilienfachmann, aber ein Quadratmeterpreis von nur 2000 Euro für einen hochwertigen Neubau sei doch äußerst günstig. Vergleichbare Immobilien in St. Ingbert würden für etwa das Doppelte gehandelt.

Walter schlägt sich im Streit um den Verkauf des Bläsehauses also auf die Seite von Ex-OB Hans Wagner, der seinen Nachfolger Meyer wegen Untreue angezeigt hat. Wobei Walter bei alledem nicht ganz "unbefangen" ist. Der Chef des Steuerzahlerbunds ist im Hauptberuf nämlich Steuerberater und hatte für Wagner beim Bau des Bläsehauses eine Wirtschaftlichkeitsberechnung erstellt.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 02.11.2023 berichtet.

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