Verkehrsministerin Berg will ÖPNV im Saarland verbessern
Das Deutschland-Ticket für Busse und Bahnen wird im Saarland immer häufiger verkauft. Aber im ÖPNV sind noch viele Verbesserungen möglich, die Verkehrsministerin Berg angehen will. Auch Radfahrer sollen profitieren.
Mit dem Deutschland-Ticket sei ein erster Schritt getan, um den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen, sagte Verkehrsministerin Petra Berg (SPD) am Dienstag.
Im Saarland seien insgesamt 86.000 Deutschland-Tickets verkauft worden, seit Einführung sei der Verkauf um knapp ein Fünftel angestiegen. Aber auch der Verkauf normaler Jedermann-Tickets sei um 50 Prozent angestiegen, sagte Berg.
Bundesweites Semesterticket für Studierende
Berg kündigte an, sich für ein Solidarmodell für ein bundesweites Semesterticket einzusetzen. Ähnlich dem Junge-Leute-Ticket, das es im Saarland bereits gibt, sollten Studierende in Deutschland bundesweit mit ihrem Semesterticket den ÖPNV nutzen können.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) habe schon signalisiert, dass das möglich sei. Abschließend beschlossen sei das Ticket allerdings noch nicht.
Kritik an ÖPNV-Abstimmung
Ganz rund läuft es nach Ansicht der Ministerin allerdings nicht im öffentlichen Personennahverkehr: Insbesondere die Taktung und Abstimmung der Busse auf andere Buslinien und Bahnen müsse noch besser funktionieren, sagte Berg. Sie hatte sich deshalb bereits vergangene Woche für ein landesweites Netz ausgesprochen.
Allerdings ist für die meisten Buslinien nicht das Land verantwortlich, sondern die Kommunen. Sie bestimmen dort die Taktung. Bei den landesweiten Buslinien gebe es bereits einen angestimmten Fahrplan zwischen Bussen und Bahnen, sodass der Anschluss funktioniere.
Berg will für das ganze Saarland ein verbundenes ÖPNV-Netz herstellen. Dafür sei es notwendig, die Verkehrsplanung im Land und in den Kommunen aufeinander abzustimmen, vielleicht sogar verpflichtend, so die Verkehrsministerin. Einen Zeitplan nannte sie nicht.
Besseres Radwegenetz
Auch das Radwegenetz im Saarland soll verbessert werden. Bis Ende des Jahres will die Verkehrsministerin einen neuen Radverkehrsplan vorstellen, der ein flächendeckendes Netz für den Alltagsradverkehr zum Ziel haben soll - mit einem Jahr Verspätung.
Beim bisherigen Plan von 2011 sei eher auf touristische Radwege geachtet worden, so Berg. 22 Kilometer Radwege seien dabei gebaut worden. Insgesamt sind in den nächsten Jahren 50 Projekte mit 40 Kilometern Radweg geplant.
Unterstützung für Kommunen
Außerdem sollen die Kommunen bei der Erstellung von Radverkehrskonzepten mit Geld von Bund und Land unterstützt werden. Bislang müssen sie zehn Prozent der Kosten für die Konzepte selbst tragen. Das soll sich ändern, verspricht Berg. Dies sei aber noch nicht final mit dem Finanzminister abgesprochen.
Bis Oktober können die Kommunen noch Konzepte zur Finanzierung einreichen. In den letzten zwei Jahren gab es allerdings nur 16 Einreichungen.
Über dieses Thema berichten auch die SR-Hörfunknachrichten am 08.08.2023.