Saarland will Fairtrade-Bundesland werden
Das Saarland soll beim Thema "fairer Handel" künftig eine Vorbildfunktion einnehmen. Dafür bewirbt sich das Land um das Zertifikat "Fairtrade-Bundesland". Einige Voraussetzungen dafür sind schon erfüllt, an anderen wird noch gearbeitet.
Das Saarland soll das erste "Fairtrade-Bundesland" werden. Das hat das Bildungsministerium mitgeteilt, das auch für die Entwicklungszusammenarbeit zuständig ist. Dazu strebt die Landesregierung eine entsprechende Zertifizierung durch den Verein Fairtrade Deutschland an.
Grundvoraussetzung für das Zertifikat ist, dass mindestens zwei Drittel der Saarländerinnen und Saarländer in sogenannten Fairtrade-Kommunen leben. Das ist schon geschafft - so ist beispielsweise die Stadt Saarbrücken schon seit 14 Jahren "Fairtrade-Town".
Fairer Kaffee in Ministerien
Eine weitere Voraussetzung besagt, dass es in den Landesministerien nur noch fair gehandelten Kaffee sowie ein weiteres Fairtrade-Produkt geben soll. Auch die IT-Beschaffung in den Ministerien soll nachhaltiger werden. Außerdem soll es öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen für verschiedene Zielgruppen geben, um für das Thema "fairer Handel" zu sensibilisieren.
Ein weiterer Baustein in dem Vorhaben: Das Engagement saarländischer Organisationen und Vereine in Benin soll verstärkt werden. In dem westafrikanischen Land gebe es ohnehin schon saarländisches Engagement im Hinblick auf fairen Handel, so Bildungsstaatssekretär Jan Benedyczuk (SPD).
Bewerbung noch diesen Sommer
Die Bewerbung für die Zertifizierung soll noch diesen Sommer eingereicht werden. Im Laufe des kommenden Jahres rechne man dann mit dem Zertifikat, so Benedyczuk.
Die Landesregierung wolle damit eine Vorbildfunktion darstellen. Er rechne mit Kosten von circa 4000 Euro im Jahr.
Ein Thema in der SR 3-Rundschau am 02.05.2023.