Fraktionen uneins über Umgang mit Bürgergeld

CDU und AfD mit grundsätzlicher Kritik am Bürgergeld

Aaron Klein / Onlinefassung: Axel Wagner   08.07.2024 | 16:52 Uhr

Die SPD im Saar-Landtag befürwortet den Plan der Bundesregierung, die Regeln für das Bürgergeld zu verschärfen, zumindest grundsätzlich. CDU und AfD dagegen stellen das Bürgergeld grundsätzlich infrage.

Politik sei dazu da, immer wieder Dinge zu verändern und sie der Realität anzupassen, sagte SPD-Landtagsfraktionschef Ulrich Commerçon am Montag zu den Bürgergeld-Reformplänen der Bundesregierung. Die will etwa Bürgergeld-Empfängern, die gleichzeitig schwarz arbeiten, Leistungen kürzen. Das sei richtig, weil Schwarzarbeit unsolidarisch sei, so Commerçon.

CDU will zurück zu Hartz-Überlegungen

Zu weiteren Bürgergeld-Vorhaben der Berliner Ampel-Koalition, etwa dass künftig ein Arbeitsweg von bis zu drei Stunden als zumutbar gelten soll, äußerte sich der Saarbrücker SPD-Fraktionschef nicht explizit. Über einzelne Zumutbarkeiten ließe sich streiten.

Der stellvertretende Fraktionschef der CDU im Saar-Landtag, Roland Theis, forderte dagegen eine fundamentale Reform des Bürgergeldes an sich. Man müsse zum einen zum Prinzip "Fördern und Fordern" zurückkehren und zum anderen zu den Überlegungen der Hartz-Regelungen vom Anfang der 2000er Jahre.

CDU und AfD mit grundsätzlicher Kritik am Bürgergeld
Audio [SR 3, Aaron Klein, 08.07.2024, Länge: 00:32 Min.]
CDU und AfD mit grundsätzlicher Kritik am Bürgergeld

Schaufert: Vom Bürgergeld profitieren vor allem Ausländer

Der stellvertretende AfD-Fraktionschef Christoph Schaufert bezeichnete das Bürgergeld als "Etikettenschwindel", von dem vor allem Ausländer profitieren würden. Außerdem könne ein Sozialstaat mit offenen Grenzen nicht funktionieren.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio vom 08.07.2024 berichtet.


Mehr zum Thema Bürgergeld

Thema bei der LPK
So stehen die Saar-Fraktionen zum 12-Punkte-Plan der FDP
Der 12-Punkte-Wirtschaftsplan der FDP sorgt bei den anderen Ampel-Parteien für viel Kritik. Dieser sieht unter anderem schärfere Sanktionen beim Bürgergeld und keine Rente ab 63 mehr vor. Auch die SPD-Fraktion im Saarland sieht die Vorschläge der FDP kritisch, während die CDU-Fraktion in den meisten Punkten mit der FDP übereinstimmt.
Interview mit Saarbrücker Experte
Ideen zum Bürgergeld: "Vorschläge aus der Mottenkiste"
Angesichts der Löcher im Bundeshaushalt hat Unions-Chef Friedrich Merz gefordert, die für Januar geplante Erhöhung des Bürgergelds zu stoppen. Der Leiter des Saarbrücker Instituts für Sozialforschung bezeichnete diese Idee im SR als "Vorschläge aus der Mottenkiste".

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja