Assistenzsystem in Bussen soll seheingeschränkte und blinde Fahrgäste unterstützen

Assistenzsystem in Bussen soll seheingeschränkte und blinde Fahrgäste unterstützen

Mit Informationen von Florian Possinger   19.11.2024 | 18:23 Uhr

Busse in Saarbrücken verfügen ab sofort über ein neues Hilfssystem für sehbehinderte Menschen. Die Kombination aus App und neuen Sensoren im Bus soll die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel deutlich erleichtern.

Per Sprachausgabe am Smartphone und per akustischem Klopfsignal an der Bustür: So sollen Blinde und sehbehinderte Menschen jetzt leichter ihren Bus in der Landeshauptstadt finden. Möglich macht das die App Intros. Mit ihr lassen sich Busfahrten planen und sogenannte Einsteige- und Aussteigewünsche äußern.

Per Bluetooth bekommt das Handy einen entsprechenden Hinweis, wenn sich der richtige Bus nähert oder die gewünschte Haltestelle erreicht ist. So sollen die Nutzer auch an größeren Haltestellen wie etwa dem Hauptbahnhof immer die für sie richtige Linie finden.

500.000 Euro hat sich die Saarbahn das System kosten lassen. 350.000 Euro kommen dabei vom Verkehrsministerium. Dort hofft man, dass das Assistenzsystem bald auch in anderen saarländischen Städten und Gemeinden zum Einsatz kommt.

Saarbahn setzt auf Barrierefreiheit

Saarbahn-Geschäftsführer Karsten Nagel ist überzeugt, dass mit der Einführung des Systems blinden und seheingeschränkten Fahrgästen die Nutzung des ÖPNV erleichtert werden könne und ihre selbstbestimmte Mobilität gefördert werde. "Unserem Ziel, eine möglichst weitreichende Barrierefreiheit unserer Mobilitätsangebote zu erreichen, kommen wir damit noch ein Stück näher“, so Nagel.

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 19.11.2024 berichtet.


Mehr zur Barrierefreiheit im Saarland

Land, Bund und Bahn teilen sich Kosten
Bahnhof in Ottweiler wird für rund zwölf Millionen Euro barrierefrei
Der Bahnhof in Ottweiler soll noch im Laufe des kommenden Jahres barrierefrei werden. Die Kosten für die Umbauten teilen sich Land, Bund und die Deutsche Bahn. Während der Bauarbeiten kann es Behinderungen im Zugverkehr geben.

Im 1. Halbjahr 2024
Fachstelle für Barrierefreiheit im Saarland soll bald kommen
Das Saarland will im ersten Halbjahr kommenden Jahres eine Fachstelle für Barrierefreiheit schaffen. Das hat am Mittwoch Sozialminister Magnus Jung (SPD) angekündigt. Die Stelle soll die öffentliche Hand beim Thema in allen Bereichen beraten.

Mehr Barrierefreiheit
Bund investiert 114 Millionen Euro in Saar-Bahnhöfe
Zu wenige Verbindungen, zu wenige Fahrten: Der ÖPNV im Saarland sorgt immer wieder für Diskussionen. Um attraktiver zu werden, soll er weiter ausgebaut werden. Bewegung gibt es jetzt bei der Bahn: In den kommenden Jahren sollen zehn Saar-Haltestellen barrierefrei werden.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja