Tierarztpraxen und -kliniken im Saarland meist inhabergeführt
Bundesweit werden immer mehr Tierarztpraxen von Betreiberketten übernommen. Die saarländische Tierärztekammer sieht den Wandel kritisch. Im Saarland ist die Übernahme durch Investoren bisher aber die Ausnahme.
Im Saarland sind fast alle Tierarztpraxen inhabergeführt. Nur eine der insgesamt 108 Tierarztpraxen und eine der beiden Tierkliniken sind hier laut der saarländischen Tierärztekammer im Besitz von Betreiberketten.
Bundesweit sind in den vergangenen Jahren immer mehr Tierarztpraxen und Tierkliniken von großen Betreiberketten aufgekauft worden, hinter denen Konzerne wie Mars und Nestlé stehen. Zuletzt hatte etwa der Bayerische Rundfunk (BR) darüber berichtet.
Tierärztekammer befürchtet Einschränkungen
Kritiker befürchten, dass dadurch die Behandlungskosten steigen. Auch die Tierärztekammer im Saarland hält den Einstieg von Investoren für problematisch.
Es bestehe die Gefahr, dass tiermedizinische Entscheidungen nicht mehr allein in fachlicher Hand lägen. So hätten in Frankreich bereits Kolleginnen und Kollegen oberste Gerichte angerufen.
Lösung gegen Nachfolgermangel?
Der Präsident des Europäischen Tierärzteverbandes, Siegfried Moder, hält die investorengeführten Praxen hingegen für hilfreich. Etwa dann, wenn kein Nachfolger für eine Praxis gefunden werden kann, heißt es in dem BR-Bericht. Die Praxen oder Kliniken würden sonst verloren gehen und den Tierarztmangel verschärfen.
Auch im Saarland gibt es bereits jetzt zu wenige Tierärztinnen und Tierärzte. Die Tierärztekammer teilte dem SR mit, es bestehe ein eklatanter Personalmangel.
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 19.08.2024.