Rehlinger wertet Auftakt der Sondierungsgespräche konstruktiv

Sondierungsgespräche gehen heute weiter

  03.03.2025 | 09:33 Uhr

Auf Bundesebene gehen heute die Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD weiter. Für die SPD ist auch die saarländische Ministerpräsidentin Rehlinger dabei. Ein Knackpunkt ist die Finanzierung höherer Ausgaben für die Bundeswehr.

Ein wichtiger Inhalt der Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD ist die Frage der Finanzierung milliardenschwerer Investitionen in die Bundeswehr und die Infrastruktur.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters gilt derzeit der Weg zweier Sondervermögen, die noch mit dem alten Bundestag im März beschlossen werden könnten, als die vielversprechendste Variante. Details sollen zwischen den Parteien ausgearbeitet werden.

Rehlinger sieht unterschiedliche Möglichkeiten

Für die SPD nimmt auch die stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende und saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger an den Sondierungsgesprächen teil. Sie sagte, es gebe "unterschiedliche Möglichkeiten", das Geld zur Verfügung zu stellen.

"Sondervermögen ist eine Möglichkeit, das Reformieren der Schuldenbremse ist eine weitere Möglichkeit. Es kann sogar durchaus sein, dass wir das nicht alternativ betrachten müssen, sondern dass wir gleichzeitig mehrere dieser Möglichkeiten für uns nutzen müssen, um die Summen aufzubringen, die jetzt notwendig sind", so Rehlinger.

Video [aktueller bericht am Sonntag, 02.03.2025, Länge: 2:38 Min.]
Rehlinger wertet Auftakt der Sondierungsgespräche konstruktiv

Ökonomen schlagen 400 Milliarden Euro vor

Als Grundlage für die Beratungen der Parteien dienen gemeinsame Vorschläge von vier Spitzenökonomen. Sie fordern für die Bundeswehr eine Größenordnung von 400 Milliarden Euro – auch um ein Signal an den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu senden.

Die Runde mit Spitzenökonomen kam auf Initiative des saarländischen Finanzministers Jakob von Weizsäcker bereits am Donnerstag zusammen, um über die finanzpolitischen Optionen für die Sondierungen zu sprechen.

Rehlinger: Kein Kompromiss um jeden Preis

Darüber hinaus forderte Rehlinger im SR-Interview einen selbstbewussten und fordernden Kurs gegenüber der Union. Nach Ansicht von Rehlinger, darf es bei der Bildung einer neuen Bundesregierung "keinen Kompromiss um jeden Preis" geben.

Für die Wirtschaft brauche es Lösungen etwa bei den Netzentgelten. Die müssten stabil gehalten werden, im besten Fall sinken. Das sei auch für die Zukunft der saarländischen Wirtschaft entscheidend.

Konstruktive Gespräche zum Auftakt

Friedrich Merz habe im Wahlkampf viel Vertrauen verspielt. Die ersten Sondierungsgespräche am Freitag habe sie aber als konstruktiv wahrgenommen. In diesen Gesprächen wird darüber entschieden, ob anschließend Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer neuen Bundesregierung stattfinden.

Bei der Wahl habe die SPD zwar nur 16 Prozent erreicht, sagte Rehlinger. Wenn in einem Koalitionsvertrag aber nur 16 Prozent SPD enthalten sei, sei das an der eigenen Basis nicht zu vermitteln.

Über dieses Thema berichten die SR info-Nachrichten im Radio am 03.03.2025.


Mehr zur Bundestagswahl und Anke Rehlinger

Mit saarländischer Beteiligung
Erste Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD
Eine Woche nach der Bundestagswahl haben sich Vertreter von Union und SPD im Bundestag erstmals zu Sondierungsverhandlungen getroffen. Angesichts der angespannten Lage stehen die Gespräche unter großem Druck. Auch Ministerpräsidentin Rehlinger sieht deutlichen Handlungsbedarf.

Personelle Konsequenzen nach Wahlniederlage
Rehlinger will keine SPD-Parteichefin werden
Nach der deutlichen Wahlniederlage der SPD werden Rufe nach personellen Konsequenzen auf Bundesebene laut - auch für den Posten des Parteivorsitzes. Ein Name wurde zuletzt immer wieder genannt: Anke Rehlinger. Doch die saarländische Ministerpräsidentin steht für dieses Amt derzeit nicht zur Verfügung.

Nach Wahlpleite
SPD offen für Koalition mit Union
Die SPD hat bei der Bundestagswahl am Sonntag deutliche Verluste hinnehmen müssen. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) sprach von einem historisch schlechten Ergebnis. Man sei bereit für Gespräche mit der Union. Die CDU im Saarland hält sich bei möglichen Koalitionen noch bedeckt.

Nach Bundestagswahl
Union und SPD müssen für Koalition Kompromisse eingehen
Das vorläufige Endergebnis der Bundestagswahl steht fest. Nun geht es darum eine Regierung zu bilden. Welchen Herausforderungen die Parteien dabei gegenüber stehen, erklärt der Politikwissenschaftler Uwe Jun.

Vorläufiges Ergebnis der Bundestagswahl
Union vorne, FDP und BSW schaffen es nicht
Das vorläufige Ergebnis der Bundestagswahl steht fest: Die Union wird mit 28,6 Prozent stärkste Kraft, die AfD folgt mit 20,8. Die SPD muss deutliche Verluste hinnehmen. Die Grünen verlieren, die Linke legt zu. Die FDP scheitert klar an der Fünf-Prozent-Hürde. Das BSW verpasst den Einzug in den Bundestag knapp.

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja