Ärzte kritisieren geplante Gesundheitsreform von Lauterbach
Bundesgesundheitsminister Lauterbach will die Notfallversorgung reformieren. Ziel der Reform soll sein, die Notfall-Ambulanzen zu entlasten. Das Ziel unterstützen die Ärzte im Saarland. Der Weg dahin aber lässt bei ihnen Zweifel zurück.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat am Dienstag in Berlin seine Pläne für eine Reform der Notfallversorgung vorgestellt. Unter anderem sollen die Notrufnummern 112 und 116117 zusammengeschaltet werden.
Diesen Schritt begrüßen die Ärzte im Saarland. Schon seit einigen Jahren wird das an Sonntagen und in der Nacht hier so gehandhabt.
Der Anruf landet bei der Integrierten Leitstelle des Rettungszweckverbands, dort entscheidet ein medizinisch-qualifizierter Mitarbeiter, wie es weitergeht: Wird der Anrufer mit dem Rettungswagen geholt, soll er eigenständig eine Notdienst-Praxis aufsuchen oder am nächsten Tag zum Hausarzt gehen.
Ärzte fehlen im Saarland
Für die Bereitstellung dieses Dienstes rund um die Uhr fehle es an Personal, teilt die Rettungsleitstelle auf SR-Anfrage mit. Das Personal-Problem sehen auch die Krankenhausärzte.
Wenn ein Mediziner den gemeinsamen Empfangstresen im Notfallzentrum bedient, der aber auch Video-Sprechstunden anbietet oder Rezepte ausstellt, noch bevor der Patient einer körperlichen Untersuchung unterzogen wird, fehle dieser Arzt an anderer Stelle, so die Landesvorsitzende des Marburger Bundes, Dorothea Kerner.
Umsetzung der Pläne im Saarland fraglich
Weil die Ärzte-Knappheit im Saarland gerade eher zur Schließung von Bereitschaftsdienst-Praxen und Kinder-Notfall-Ambulanzen führt, bezweifelt der Hausärzte-Verband, dass Lauterbach seine Pläne umsetzen können wird.
Über dieses Thema hat auch die SR3-Rundschau am 16.01.2024 berichtet.