Zweite Pyrolyseanlage im Dillinger Pyrum-Werk im Produktionsmodus

Dillinger Recycling-Unternehmen Pyrum will zweites Werk in Perl bauen

mit Informationen von Peter Sauer   02.02.2024 | 18:08 Uhr

Die Dillinger Pyrum AG hat ihre Kapazitäten im Stammwerk in Dillingen ausgebaut und will in Perl-Besch ein zweites eigenes Werk bauen. Finanziell erhält das Recyclingunternehmen dabei Unterstützung vom strategischen Partner BASF.

Die zweite Pyrolyse-Anlage im Stammwerk von Pyrum in Dillingen läuft seit dieser Woche im Produktionsmodus. Dadurch können ab sofort 6000 statt wie bisher 2000 Autoreifen pro Tag recycelt werden. Pro Jahr könnten so rund 20.000 Tonnen Altreifen wiederverwertet werden, sagte Pascal Klein, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Pyrum AG, dem SR.

Video [aktueller bericht, 02.02.2024, Länge: 3:28 Min.]
Pyrum plant Bau eines weiteren Werks

Währenddessen ist ein weiterer wichtiger Wachstumsschritt in Planung: In Perl-Besch sollen im Sommer die Bauarbeiten für ein zweites Werk beginnen.

Dillinger Pyrum-Unternehmen will investieren und wachsen
Audio [SR 3, Moderation: Simin Sadeghi, 02.02.2024, Länge: 02:13 Min.]
Dillinger Pyrum-Unternehmen will investieren und wachsen

Der Vorteil: die Verkehrsanbindung. „Auf der einen Seite des Grundstücks ist die Schiene, auf der anderen Seite des Grundstücks ist die Mosel", erklärt Klein. "Das heißt, wir können wirklich in Zukunft in Betracht ziehen, viele Lkws von der Straße runterzunehmen und uns eigentlich aus ganz Europa Reifen per Schiff kommen lassen".

Zweites Werk sollte eigentlich nach Homburg

Ursprünglich war das zweite Werk in Homburg geplant, der Stadtrat hatte sogar schon grünes Licht gegeben. Weil das Industriegebiet aber in einer Wasserschutzone liegt, gelten an dem Standort strenge Vorschriften für Gefahrenstoffe – deshalb soll das zweite Werk jetzt nach Perl-Besch.

Allerdings muss der Gemeinderat dort noch der Änderung des Bebauungsplans zustimmen. Kommende Woche soll es eine Entscheidung geben.

Durch das zweite Werk wird Pyrum nach Angaben von Klein erstmals schwarze Zahlen schreiben. Der Produktionsbeginn ist für 2026 geplant. Rund 40 neue Jobs sollen entstehen. Die Kosten für das neue Werk belaufen sich auf schätzungsweise 40 Millionen Euro.

Finanzielle Unterstützung von BASF

Da Pyrum allerdings noch rote Zahlen schreibt, stellt der strategische Partner BASF dem Unternehmen in den kommenden Jahren insgesamt rund 50 Millionen Euro an Krediten zur Verfügung. BASF bezieht das nachhaltige Pyrolyse-Öl vom saarländischen Unternehmen.

Pyrum zerlegt alte Reifen in seine ursprünglichen Bestandteile Gas, Öl und Industrieruß.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Sendung "Region am Nachmittag" am 02.02.2024 berichtet.


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