Vorwurf der sexuellen Belästigung: Prozess gegen HNO-Klinikchef hat begonnen
Ein Chefarzt der Uniklinik Homburg muss sich seit Donnerstag wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung vor Gericht verantworten. Der HNO-Arzt soll 2017 zwei Ärztinnen in drei Fällen gegen ihren Willen unangemessen berührt haben.
Vor dem Amtsgericht St. Ingbert hat am Donnerstag der Prozess gegen den Chefarzt der HNO-Klinik am Uniklinikum in Homburg begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Professor vor, 2017 zwei Ärztinnen in insgesamt drei Fällen durch unangemessene Berührungen sexuell belästigt zu haben.
Arzt bestreitet Vorwürfe
Zum Prozessauftakt wies der Mediziner die Vorwürfe in einem persönlichen Statement als falsch zurück. Er sei zu den fraglichen Zeitpunkten nicht in einem Raum mit den Ärztinnen gewesen. Das zeigten auch Dokumentationen der Klinik. Zudem sei die vorgeworfene sexuelle Belästigung während einer laufenden Operation nicht denkbar.
Die Rechtsanwältin der Ärztinnen bestätigte dagegen im SR-Interview die Vorwürfe der Anklage. Sie betonte, dass die beiden Frauen unter den vorgeworfenen sexuellen Belästigungen durch ihren Vorgesetzten sehr gelitten hätten. Sie hätten sich zu Objekten degradiert gefühlt.
Urteil am 25. April erwartet
Der Prozess wird am 1. Februar fortgesetzt. Dann sollen die beiden Ärztinnen vernommen werden. Das Urteil wird am 25. April erwartet.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 18.01.2024 berichtet.