Gewerkschaften fordern acht Prozent mehr Lohn im öffentlichen Dienst

Gewerkschaften fordern acht Prozent mehr Lohn im öffentlichen Dienst

  09.10.2024 | 20:50 Uhr

Die Gewerkschaften haben ihre Forderungen für die im kommenden Frühjahr anstehenden Verhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen vorgelegt. Sie fordern acht Prozent mehr Lohn – und mehr freie Tage.

Die Gewerkschaften Verdi und dbb fordern vor den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen acht Prozent mehr Einkommen für die Beschäftigten. Das haben die Gewerkschaften am Mittwoch mitgeteilt. Mindestens soll es aber 350 Euro mehr pro Monat geben, Auszubildende sollen 200 Euro mehr bekommen. Betroffen sind unter anderem Erzieher, Busfahrer und Feuerwehrleute.

Nach Ansicht von dbb-Chef Ulrich Silberbach ist die zentrale Forderung ambitioniert, aber keineswegs zu hoch. Es bestehe sonst die Gefahr, nicht mit der Privatwirtschaft mithalten zu können. Es fehlten 570.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen.

"In den nächsten zehn Jahren geht ein Drittel der Beschäftigten in den Ruhestand. Wenn wir jetzt nicht für eine wettbewerbsfähige Bezahlung und attraktivere Arbeitsbedingungen sorgen, schmieren wir in der Konkurrenz mit der Privatwirtschaft ab."

Öffentlichen Dienst attraktiver machen

Der dbb-Landeschef Ewald Linn ergänzte, gerade die saarländischen Kommunen müssten den Wettbewerb annehmen und den öffentlichen Dienst attraktiver und zukunftssicher machen, "damit der Staat auch zukünftig seine Daseinsvorsorge gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern garantieren kann."

Die Bürgerinnen und Bürger spürten den Personalmangel schon jetzt und "verlieren zunehmend das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit des Staates. Das ist demokratiegefährdend", so Linn.

Mehr freie Tage gefordert

Neben der Gehaltserhöhung soll es unter anderem auch drei zusätzliche freie Tage sowie einen freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder geben. Verhandelt wird ab Januar nächsten Jahres.

Auch über ein neues Arbeitszeitkonto soll nach dem Willen von Verdi verhandelt werden. Die Beschäftigten sollten selbst entscheiden können, ob sie lieber mehr Freizeit oder mehr Geld erhalten möchten.

Die Verhandlungen starten Ende Januar 2025 in Potsdam. Weitere Termine sind Mitte Februar und Mitte März angesetzt.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten am 09.10.2024 berichtet.


Mehr zum öffentlichen Dienst

Auszahlung wohl am Quartalsende
Beamte müssen sich beim Inflationsausgleich noch etwas gedulden
Beamtinnen und Beamte im Saarland bekommen wohl Ende des ersten Quartals den vereinbarten Inflationsausgleich ausgezahlt. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine SR-Anfrage hervor. Der Beamtenbund schlägt eine Abschlagszahlung vor.
Tarifabschluss wird übernommen
Mehr Geld für Beamte auch im Saarland
5,5 Prozent mehr Geld plus ein einmaliger Inflationsausgleich von 3000 Euro: Die Tarifeinigung im öffentlichen Dienst der Länder wird auch für saarländische Beamte übernommen, kündigte Ministerpräsidentin Rehlinger an. Vor der Einigung hatte es Streiks gegeben.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja