Eltern begrüßen neue Verordnung für Gemeinschaftsschulen
Was früher im Saarland Gesamt- und Realschulen waren, wurde vor zwölf Jahren zu Gemeinschaftsschulen zusammengefasst. Zum nächsten Schuljahr soll es Neuerungen geben. Die Landeselternvertretung spricht von einem Kompromiss, ist aber zufrieden.
Die Gemeinschaftsschulen im Saarland bekommen zwölf Jahre nach ihrem Start erstmals eine neue Verordnung. So will es die saarländische Landesregierung, die ihre Pläne am Dienstag vorgestellt hat.
Fällige Neuerung
Von der Gesamtlandeselternvertretung kommt dafür grundsätzlich Zustimmung. „Generell ist es nach zwölf Jahren notwendig, eine Verordnung zu überarbeiten“, sagte der stellvertretende Vorsitzende Stefan Kreis dem SR. Informatik als Pflichtfach oder auch die Diskussion um Französisch, das seien die Themen der Eltern gewesen.
Auch dass Schüler früher mit Praktika ans Berufsleben herangeführt werden sollen, findet Kreis richtig. Bislang hänge das sehr von der einzelnen Schule ab, wie dieses Thema gelebt wird. „Man sollte doch an allen Schulen das Gleiche genießen können und gleichwertig auf den Beruf vorbereitet werden.“
Mehr Unterricht gewünscht
Dennoch sieht die Gesamtlandeselternvertretung in der überarbeiteten Verordnung einen Kompromiss. Man hätte sich gewünscht, so Kreis, dass die beiden Informatik-Stunden nicht in den 180-Stunden-Wochenplan integriert, sondern draufgesattelt würden. Auch die Klassenleiter-Stunde, in der aktuelle Themen und Unternehmungen besprochen werden, hätte nicht wegfallen dürfen.
Der Wunsch der Eltern wären also 183 Stunden gewesen. Denn, so Kreis: „Die Themen nehmen zu. Wenn ich mehr Themen in der gleichen Zeit durchnehmen will, fällt am Ende des Tages etwas hinten runter.“
Keine Kritik an Abschlussprüfungen
Die Kritik der Grünen an der Neuausrichtung der Abschlussprüfungen teilt die Gesamtlandeselternvertretung allerdings nicht. „Dass dadurch ein Qualitätsverlust entsteht, würde ich jetzt nicht sagen. Es gibt ja immer noch zentrale Prüfungen. Und man muss halt auch bedenken: Es gibt auch Bundesländer, da gibt es für den Hauptschulabschluss gar keine Abschlussprüfungen mehr.“
Und die Unterschiede zum Gymnasium? „Aus meiner Sicht ist die Vorbereitung aufs Leben an der Gemeinschaftsschule besser dargestellt als am Gymnasium“, so Kreis. „Dort steht immer noch die Studierfähigkeit an erster Stelle.“
Über dieses Thema hat auch die SR 3 Region am Nachmittag vom 22.11.2024 berichtet.