Islamische Verbände positionieren sich gegen Antisemitismus

Islamische Verbände im Saarland haben den Terror-Anschlag der Hamas auf Israel verurteilt und sich gegen Antisemitismus ausgesprochen. In einer Resolution rufen sie zu einem friedlichen Zusammenleben auf.

Rund fünf Monate nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel haben die muslimischen Verbände im Saarland ein Signal gegen Antisemitismus und Gewalt gesetzt.

Ihr Vertreter Rasim Akkaya überreichte Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) eine Erklärung, in der die Verbände "in aller Entschiedenheit jede Form antisemitischer und antiislamischer Äußerungen und Taten sowie jede Form von Gewalt" verurteilen. Der Anschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 habe "zutiefst den Geboten des Islam" widersprochen.

Erklärung für Verbände verbindlich

Die Erklärung sei von jenen fünf Verbänden unterzeichnet worden, die auch am Islamunterricht im Saarland beteiligt sind, erklärte Akkaya. Dazu gehört auch die türkisch-islamische Union Ditib, die wiederholt wegen Verbindungen zum türkischen Staat, dessen Vertreter mit antiisraelischen Positionen für Entrüstung sorgten, in der Kritik stand.

Akkaya betonte, dass alle saarländischen Unterzeichner die Erklärung uneingeschränkt unterschrieben hätten. Darum sei sie auch für alle verbindlich. Die fünf Verbände repräsentieren laut Staatskanzlei den größten Teil der rund 50.000 Muslime im Saarland.

Rehlinger: Wertvolles Signal

Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) sprach von einem "wertvollen Signal". Im Saarland gebe es keinen Platz für Antisemitismus, aber auch nicht für Islamfeindlichkeit.

Rehlinger warnte zugleich davor, "den Pauschalverdacht des Antisemitismus über alle Muslime auszukippen". Die Frage, ob sich Jüdinnen und Juden in Deutschland sicher fühlen können, richte sich nicht nur an Muslime, sondern an die ganze Gesellschaft.

Synagogengemeinde für gegenseitigen Respekt

Die Vorsitzende der Synagogengemeinde Saar, Ricarda Kunger, sagte, sie begrüße den Schritt der Muslim-Verbände. Man stehe im Saarland gemeinsam für gegenseitigen Respekt ein. Das Zusammenleben der Religionsgemeinschaften sei im Saarland friedlich, und so solle es auch bleiben.

Um für ein respektvolles Miteinander und gemeinsame Werte zu werben, planen die Synagogengemeinde und die Muslim-Verbände gemeinsame Aktionen. Dazu soll es etwa ein Friedensgebet aller Religionen sowie gemeinsame Schulbesuche geben.

Über dieses Thema wurde auch in den SR info-Nachrichten im Radio am 04.03.2024 berichtet.

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