LSVS-Verfahren kurz vor dem Abschluss
Der Finanzskandal beim Landessportverband LSVS steht strafrechtlich unmittelbar vor dem Abschluss. Wie die Staatsanwaltschaft dem SR bestätigte, wird das sogenannte Hauptverfahren wegen Haushaltsuntreue in den kommenden Tagen formell eingestellt.
Inzwischen sei ein noch fehlender Zahlungsnachweis eines der Beschuldigten eingegangen, so die Staatsanwaltschaft. Das Verfahren hatte sich gegen neun ehemalige LSVS-Präsdiumsmitglieder, die beiden Ex-Präsidenten Klaus Meiser und Gerd Meyer sowie gegen den ehemaligen Hauptgeschäftsführer Paul Hans gerichtet.
Hohe Geldauflagen
Alle zwölf Verfahren wurden gegen hohe Geldauflagen eingestellt. Zur Begleichung der Auflagen war Ratenzahlung vereinbart worden. Ex-Präsident Meiser musste nach SR-Informationen insgesamt 100.000 Euro an die Landeskasse zahlen. Sein Vize Franz Joseph Schumann zahlte 50.000 und Meisers Vorgänger Meyer 40.000 Euro. Bei Hauptgeschäftsführer Hans betrug die Geldauflage lediglich 15.000 Euro. Insgesamt flossen durch die Geldauflagen 485.000 Euro in die Landeskasse.
Zwei Verfahren noch anhängig
Im Umfeld des Skandals sind allerdings noch zwei Verfahren anhängig. Sie richten sich gegen den ehemaligen IT-Leiter des LSVS sowie gegen den Vorstand des 1. FC Saarbrücken Tischtennis. Der Ex-IT-Leiter soll Aufträge des LSVS an seine eigene Firma vergeben haben.
Der Vorstand des FCS Tischtennis steht im Zusammenhang mit der Beschäftigung des Spitzenspielers Patrick Franziska im Verdacht der Hinterziehung von Sozialabgaben. Franziska war mit Geldern aus dem sogenannten Verstärkungsfonds von Saartoto bezahlt worden. In beiden Verfahren dauern die Ermittlungen laut Staatsanwaltschaft noch an. Franziska selbst war nie Beschuldigter.
Über dieses Thema habern auch die SR-Hörfunknachrichten am 09.07.2020 berichtet.