Präsidiumsmitglieder zahlen hohe Geldauflagen
Die strafrechtliche Aufarbeitung des Finanzskandals beim Landessportverband (LSVS) ist abgeschlossen. Wie die Staatsanwaltschaft dem SR bestätigte, stimmten sämtliche ehemaligen Präsidiumsmitglieder sowie der Ex-LSVS-Hauptgeschäftsführer Paul Hans der Einstellung der Verfahren gegen hohe Geldauflagen zu. Sie alle standen im Verdacht der Haushaltsuntreue.
Insgesamt fließen durch die Geldauflagen 485.000 Euro in die Staatskasse. Dies entspricht in etwa den Kosten, die durch das von der Staatsanwaltschaft eingeholte Gutachten eines Wirtschaftsforensikers entstanden waren. Der Gutachter war zu dem Ergebnis gekommen, dass die Präsidiumsmitglieder die finanzielle Schieflage des LSVS hätten erkennen müssen.
Meiser zahlt 100.000 Euro
Die höchste Geldauflage muss mit 100.000 Euro Klaus Meiser, früherer Landtags- und LSVS-Präsident, zahlen. Die ehemaligen Präsidiumsmitglieder Eugen Roth (Handball), Udo Genetsch (Sportjugend) und Franz-Josef Schumann (Fußball) zahlen jeweils 50.000 Euro. Der frühere LSVS-Präsident und Meiser-Vorgänger Gerd Meyer zahlt 40.000 Euro. Die gleiche Summe wird für die Präsidiumsmitglieder Karin Nonnweiler (Judo), Lothar Altmeyer (Leichtathletik) und Franz Josef Kiefer (Turnerbund) fällig.
Das ehemalige Mitglied Andrea Pielen (Kneipp-Bund) zahlt 30.000 Euro. Am glimpflichsten kommen die früheren Mitglieder Karl-Heinz Groß (Pferdesport) und Kurt Bohr (Turner) mit jeweils 15.000 Euro davon. Sie waren 2015 aus dem Präsidium ausgeschieden.
Auch das Verfahren gegen Ex-Hauptgeschäftsführer Hans wurde gegen die Zahlung von 15.000 Euro eingestellt. Er hatte zunächst als Hauptverantwortlicher für das Millionendefizit beim LSVS gegolten. Die Staatsanwaltschaft sah ihn allerdings eher in der Rolle eines Erfüllungsgehilfen. Für alle zwölf Beschuldigten wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft vereinbart, dass sie die Geldauflagen in zwei Raten begleichen können.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 03.01.2020 berichtet.