LSVS: Panne bei Kündigungen
Die 20 beim LSVS beschäftigten Reinigungskräfte haben am Mittwoch erneute Kündigungsschreiben bekommen. Anfang September hatte es bereits „betriebsbedingte“ Kündigungen gegeben, da die Reinigungsabteilung geschlossen und ausgelagert werden soll. Dabei war allerdings eine Mitarbeiterin „übersehen“ worden, wodurch möglicherweise sämtliche Kündigungen hinfällig werden könnten.
LSVS-Präsident Zöhler räumte die Panne ein, gekommen sei es dazu vor seiner Wahl in dieses Amt. Die damals übersehene Reinigungskraft habe konkret als Minijobberin in der Mensa gearbeitet. Nun habe man auch ihr erstmals und allen anderen 19 Mitarbeiterinnen „höchst vorsorglich“ erneut gekündigt. Der LSVS gehe aber davon aus, dass die ersten Kündigungen wirksam sind. Schließlich bleibe es ja bei der Entscheidung, die komplette Reinigungsabteilung dicht zu machen.
Sollte das Arbeitsgericht dies jedoch anders sehen, könnte es für den LSVS durchaus teuer werden. Denn aufgrund der jetzt ausgesprochenen „ordentlichen Kündigungen“ verlängern sich die Fristen – die ersten Mitarbeiterinnen würden nicht zum 1. Januar sondern erst Ende März, die letzten erst Ende Juni ausscheiden. Im schlimmsten Fall müssten die Betroffenen also drei Monate länger bezahlt werden. An die 100.000 Euro Mehrkosten könnten das sein – bei den Kreditverhandlungen mit der SaarLB, so Zöhler, sei dies ausführlich besprochen worden.
Gewerkschaft: Panne hätte früher auffallen müssen
Die Gewerkschaft Verdi hat das Krisenmanagement unterdessen kritisiert. Gewerkschaftssprecherin Engelhardt-Cavelius sagte dem SR, Konsolidierungsberater und LSVS-Geschäftsführung hätten „ihren Job nicht gemacht“. Bereits bei den Kündigungen im September hätte auffallen müssen, dass die Mitarbeiterin der Mensa eigentlich in der Reinigungsabteilung beschäftigt ist. Durch diese Panne hätten die 20 Betroffenen nun aber drei Monate Zeit gewonnen, da sich die Kündigungsfristen verlängerten. Engelhardt-Cavelius forderte die Landesregierung auf, ihre Bemühungen für Anschlussbeschäftigungen im Bereich des öffentlichen Dienstes zu verstärken. Hier sei bisher zu wenig getan worden.
Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten vom 19.12.2018 berichtet.