Landkreis Merzig-Wadern sucht dringend Pflegeeltern
Pflegeeltern können einem Kind Geborgenheit und ein Zuhause geben, wenn die eigenen Eltern oder nahe Verwandten nicht die Möglichkeit dazu haben. Doch in den letzten Jahren fehlen immer öfter Familien, die dazu bereit sind. Als Ursache sieht der Landkreis Merzig-Wadern die Rahmenbedingungen für eine Pflegschaft.
Der Landkreis Merzig-Wadern sucht Pflegefamilien. Immer weniger Menschen zeigten sich bereit, als Pflegefamilie ein fremdes Kind, dem es in seiner Familie nicht gut geht, bei sich aufzunehmen.
Die Gründe hierfür liegen nach Einschätzung des Landkreises im gesellschaftlichen Wandel und den Rahmenbedingungen, denen Pflegeeltern gegenüberstehen.
Weniger Pflegefamilien wegen Inflation?
Unter anderem wird von Pflegeeltern gefordert, dass ein Elternteil zu Beginn der Betreuung daheimbleibt - ohne Elterngeldbezug. Das Jugendamt unterstützt zwar nicht nur beratend, sondern auch finanziell, doch sind ansonsten beide Partner berufstätig, kann die Situation dennoch sehr herausfordernd sein.
Ein angespannter Wohnungsmarkt und gestiegene Lebenshaltungskosten erschwerten die Entscheidung etwa. Je nach Situation bleiben die Kinder, bis sie in ihre Familie zurückkehren können oder selbstständig sind.
Was die Situation verbessern könnte
Bis jetzt wenig eingebundene Gruppen wie gleichgeschlechtliche Paare, Paare mit Migrationshintergrund und Alleinerziehende aktiv anzusprechen und die Kostensätze für Pflegefamilien anzuheben, reicht nach Einschätzung des Landkreises nicht aus.
Auch könne die materielle Versorgung von Pflegefamilien nicht alleinige Aufgabe der kommunalen Jugendhilfe sein. Hier müsse zum Beispiel eine soziale Absicherung (Altersvorsorge) seitens des Bundes erfolgen. Zudem sei die rechtliche Lücke zu schließen, dass Pflegeeltern kein Elterngeld zusteht. Und auch der gesellschaftliche Status einer Pflegefamilie müsse aufgewertet werden.
Auch der Regionalverband Saarbrücken sucht dringend Pflegeeltern.
