Luftaufnahme von Dörfern  eingebettet in die grüne Landschaft mit Feldern, Wäldern und landwirtschaftlichen Gebäuden. (Foto: IMAGO / Bihlmayerfotografie)

Land will ländlichen Raum stärken

Emil Mura / Onlinefassung: Anne Staut   29.07.2024 | 19:45 Uhr

Die Dörfer im Saarland attraktiv und zukunftsfähig machen: Das ist eines der Ziele der Landesregierung. Dafür stehen bis 2027 rund 40 Millionen Euro zur Verfügung. Zahlreiche Projekte sind laut Umweltministerium bereits umgesetzt worden.

Das Leben im Dorf mache einen Großteil der saarländischen Identität aus. Dies gelte es zu bewahren, zu beschützen und zu entwickeln, sagte Umweltministerin Petra Berg (SPD) im Sommergespräch. Dafür stehen bis 2027 rund 40 Millionen Euro zur Verfügung.

Video [aktueller bericht, 29.07.2024, Länge: 2:31 Min.]
Umweltministerin Berg will Stärkung des ländlichen Raums

Laut Umweltministerium wurden bereits Anträge in Höhe von rund 28 Millionen Euro an geplanten Gesamtinvestitionen gestellt. Gleichzeitig seien schon zahlreiche Projekte umgesetzt worden. Darunter fallen Sanierungen von Dorfgemeinschaftshäusern ebenso wie der Ausbau von Sportstätten.

Digitalisierung soll Dorfleben attraktiver machen

Eine große Chance für den ländlichen Raum sieht Umweltministerin Berg in der Digitalisierung.  "Wir haben auch Projekte wie Co-Working Spaces angestoßen und umgesetzt, also dort, wo sich Arbeitswelten verändern, Möglichkeiten geschaffen, dass Menschen, die im Homeoffice sind und auf dem Land leben, auch wirklich gut ausgestattete Arbeitsplätze vorfinden können." Die Umweltministerin hofft, dass das Dorfleben dadurch auch für die jüngere Generation attraktiver wird.

Zusätzlich soll es in den Dörfern künftig mehr teil- oder vollautomatisierte Einkaufsmöglichkeiten geben. Damit könne der Rückzug vieler Geschäfte abgefedert werden.

On-Demand-Busse als Lösung für Verkehrsproblem?

Was den Verkehr betrifft, setzt die Ministerin weiterhin auf günstige Tarife und einen Ausbau des Angebots. Drei Pilotprojekte, bei denen Busse bei Bedarf bestellt werden können, hätten sich jetzt schon bewährt.

"In den ersten fünf Monaten im Landkreis St. Wendel haben wir schon 5000 Buchungen gehabt. Das ist eine enorme Zahl", so Berg. Die Menschen müssten die sogenannte letzte Meile, also den Weg von der Haustür bis zu Bus oder Bahn überbrücken. Dazu dienten die On-demand-Verkehre. "Das ist eine substanzielle Verbesserung für den ÖPNV."

In der zweiten Jahreshälfte sollen Bürger auf Regionalkonferenzen in den Landkreisen eigene Ideen für den ländlichen Raum einbringen.

Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 29.07.2024 im SR Fernsehen berichtet.


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