Lafontaine für Gründung einer neuen Partei
Oskar Lafontaine unterstützt offenbar die Pläne seiner Ehefrau Sahra Wagenknecht, eine neue Partei zu gründen. Aktuell fehle eine echte Partei für "die kleinen Leute", die AfD sei demnach keine Alternative.
Oskar Lafontaine hat sich für die Gründung einer neuen Partei in Deutschland ausgesprochen. "Es gibt eine echte Lücke im deutschen Parteiensystem", sagte der ehemalige Ministerpräsident des Saarlandes der Deutschen Presse-Agentur (dpa) an seinem Wohnort in Merzig.
Bürgerinnen und Bürger mit geringem Einkommen oder geringer Rente fühlten sich dadurch "immer mehr von der AfD vertreten". Diese sei allerdings keine echte Alternative für die "kleinen Leute, weil sie ja neoliberale Wirtschaftsvorstellungen hat, wie den Abbau des Sozialstaates".
Keine Stellungnahme zu Wagenknechts Plänen
Seine Ehefrau Sahra Wagenknecht liebäugelt seit längerem mit der Gründung einer neuen Partei. "Bis Ende des Jahres fällt die Entscheidung", hatte die Bundestagsabgeordnete der "Bild"-Zeitung am Wochenende gesagt." Dazu äußerte sich Lafontaine, der am 16. September 80 Jahre alt wird, nicht.
"Selbstverständlich unterstütze ich eine Partei, die für soziale Gerechtigkeit und Frieden eintritt. Im Moment gibt es diese Partei leider nicht", antwortete er aber auf die Frage, ob er bei einer möglichen Partei-Neugründung mitmachen würde. Eine "neue Rolle in der Politik" suche er jedoch nicht.
Die von ihm einst mitgegründete Linkspartei hatte Lafontaine im März 2022 enttäuscht verlassen. Er habe versucht, durch die Gründung der Linkspartei "die Politik der SPD zu verändern und längerfristig beide Parteien wieder zusammenzuführen im Sinne der Brandt'schen Sozialdemokratie." Dieser Versuch sei leider gescheitert.
Über dieses Thema hat auch der SAARTEXT am 11.09.2023 berichtet.