Die Zahl der Neubauten ist im Saarland dramatisch eingebrochen
Die saarländische Bauwirtschaft befindet sich in der Krise. Die Auftragslage ist nach Angaben des Arbeitgeberverbandes AGV Bau Saar in vielen Betrieben schlecht. Besserung sei nicht in Sicht. Die Politik müsse schnellstmöglich mehr Mittel zur Verfügung stellen.
Zu teuer, zu langwierig und zu kompliziert: Ein Haus neu zu bauen kann heutzutage an vielen Punkten scheitern. Laut Statistischem Landesamt ist die Zahl der neu genehmigten Häuser in den vergangenen vier Jahren um knapp drei Viertel zurückgegangen. Nur noch 280 Neubauten wurden vergangenes Jahr genehmigt.
Weniger Bürokratie, mehr Förderung
Klaus Ehrhardt, Präsident des Arbeitgeberverbandes der Bauwirtschaft des Saarlandes (AGV Bau Saar), sagte dem SR, die neue Bundesregierung müsse schnellstmöglich verlässliche Förderprogramme auflegen und die rund 20.000 baurechtlichen Vorschriften deutlich ausdünnen.
Mit Blick auf immer mehr freistehende ältere Häuser auf dem Land forderte Ehrhardt ein Förderprogramm, um diese Gebäude in Mehrfamilienhäuser umzubauen und sie auch energetisch zu erneuern.
AGV sieht 40 zeitnahe Brückensanierungen
Auch in Sachen Straßen- und Tiefbau ist die Lage laut Verband schlecht. Die Infrastruktur sei an vielen Stellen marode. Etwa 40 Brücken im Saarland seien "zeitnah" sanierungsbedürftig. Schon jetzt habe das einen volkswirtschaftlichen Schaden zur Folge, weil Schwertransporte wegen gesperrter Brücken häufig lange Umwege fahren müssten.
Bund und Land müssten hier schnellstmöglich mehr Geld zur Verfügung stellen, um Missstände zu beheben und Genehmigungsverfahren deutlich zu verkürzen.
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 17.02.2025 berichtet.