AOK warnt vor weiter steigenden Pflegeheim-Kosten im Saarland
Im Saarland erreichen die Kosten für die Pflege im Heim einen neuen Höchstwert, wie die AOK mitteilt. Um einem weiteren Anstieg zu begegnen, müsse man etwa Ausbildungskosten anders finanzieren.
Die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland befürchtet, dass die Kosten für Pflegeheime immer weiter steigen. Laut einer aktuellen Auswertung haben die Pflegeheimbewohner im Saarland im vergangenen Jahr einen Eigenanteil von durchschnittlich fast 2.700 Euro pro Monat gezahlt.
„Die Kosten für die Pflege im Heim steigen aufgrund höherer Lohnkosten infolge der Verpflichtung der Einrichtungen zur tariflichen Bezahlung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und den inflationsbedingten Tarifsteigerungen kontinuierlich“, erläutert Martina Niemeyer, Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland.
Politische Maßnahmen ausgehebelt
Verglichen mit dem Vorjahr seien die pflegebedingten Zuzahlungen von 2640 Euro auf 2694 Euro Ende 2024 angestiegen. Der Beitrag habe damit beinahe den Wert von 2021 vor der Einführung von Zuschlägen, die den Eigenanteil begrenzen sollten, erreicht. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 betrug die finanzielle Belastung für Pflegeheimbewohner laut AOK noch 2178 Euro.
Laut Prognose des Wissenschaftlichen Instituts der AOK wird ein weiterer Anstieg der Pflegeheimkosten auch durch aktuell geplante Maßnahmen wie etwa eine Anhebung der Zuschläge voraussichtlich nicht zu verhindern sein.
Ausbildung durch Steuern finanzieren?
Die AOK fordert, die Ausbildungskosten aus den Eigenanteilen herauszunehmen. Dies würde die Bewohner um eine Milliarde Euro entlasten. Es sei nicht einleuchtend, warum die Kosten für diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe auf den Pflegebedürftigen abgeladen würde, anstatt diese aus Steuermitteln zu finanzieren.
Auch Investitionskosten der Heime dürften laut AOK nicht länger auf die Bewohner umgelegt werden. Diese sollten von den Ländern getragen werden.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten am 03.01.2025 im Radio berichtet.