Weniger Aufträge bei saarländischen Handwerksbetrieben

Weniger Aufträge und Umsatz im Saar-Handwerk

Laszlo Mura / Onlinefassung: Anne Staut   24.10.2024 | 20:23 Uhr

Viele Handwerksbetriebe im Saarland klagen über Auftrags- und Umsatzrückgänge. Die Lage wird sich voraussichtlich auch im weiteren Jahresverlauf nicht verbessern. Die Handwerkskammer fordert von der Politik deshalb mehr Planungssicherheit für die Betriebe.

Wie geht es den Handwerksbetrieben im Saarland? Antworten auf diese Frage liefert die Herbst-Konjunkturumfrage der Handwerkskammer (HWK), die am Donnerstag vorgestellt wurde.

Insgesamt zeige sich das Handwerk im Saarland trotz schwieriger Rahmenbedingungen noch robust, sagte HWK-Präsident Helmut Zimmer. Aber: "Die Nachfrage nach Handwerksleistungen sinkt, die Betriebe äußern gedämpfte Erwartungen für die kommenden Monate", so Zimmer.

Weniger Aufträge und Umsatz im Saar-Handwerk
Audio [SR 3, Laszlo Mura, 24.10.2024, Länge: 02:34 Min.]
Weniger Aufträge und Umsatz im Saar-Handwerk

Aussichten ebenfalls schlecht

Demnach wird die Geschäftslage zwar von 85 Prozent der befragten Betriebe als gut oder befriedigend eingeschätzt. Im Vergleich zum Vorjahr registriert die Handwerkskammer im Zeitraum von Juli bis September aber eine rückläufige Auftragslage.

„Es gibt einen leichten Rückgang, was die Auftragseingänge anbelangt“, so Zimmer gegenüber dem SR. „Aber es gibt einen ganz massiven Rückgang beispielsweise bei den Neubauten. Das ist sozusagen fast komplett eingebrochen.“

Jeder dritte Betrieb meldet Umsatzrückgang

Die Bundesregierung hatte angekündigt, 400.000 neue Wohnungen in Deutschland zu schaffen. „Sie hat bis Jahresende circa 177.000, also weniger als die Hälfte, gebaut. Und das sind so Zeichen, die auch bei uns ankommen, in der Bauwirtschaft und auch im Handwerk“, erläuterte Zimmer.

Jeder dritte befragte Betrieb meldete einen Rückgang der Umsätze. Die Erwartungen für das vierte Quartal sehen ähnlich aus. Jeder vierte Betrieb rechnet mit sinkenden Umsätzen.

Hoffen auf bessere Rahmenbedingungen

„Wir hoffen, dass da jetzt langsam auch mal gegengesteuert wird, also auch politische Signale gesetzt werden für das Handwerk“, sagte HWK-Präsident Zimmer.

Man habe den Eindruck, dass vor allem die Großindustrie stark gefördert werde. „Man muss den Blick mal wieder aufs Handwerk richten. Wir sind die zweitstärkste Wirtschaftskraft in unserem Land. Wir stehen für Stabilität, für gute Arbeitsplätze, auch in Krisenzeiten. Und das muss man auch mal zeigen.“

Die HWK fordert von der Politik bessere Rahmenbedingungen. Die Betriebe bräuchten mehr Planungssicherheit und Stabilität.

Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 24.10.2024 berichtet.


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