Stadt informiert über Pläne für Nauwieser Straße
Die Stadtverwaltung hat am Mittwochabend rund 140 Bürger in einer Online-Veranstaltung über die Pläne für zwei Gebäude und ein Grundstück in der Nauwieser Straße informiert. Die Stadt möchte die Immobilien im Rahmen einer Konzeptvergabe verkaufen. Viele Anwohner befürchten den Bau weiterer Luxuswohnungen.
Die Landeshauptstadt hat am Mittwochabend zu einer öffentlichen Online-Konferenz geladen. Rund 140 Bürger informierten sich dort über die Zukunft der markanten Häuser in der Nauwieser Straße und des dazugehörigen Grundstücks, mitten im Nauwieser Viertel. Die Stadt möchte alles per Konzept an einen Investor vergeben.
Anwohner befürchten Ausverkauf
Viele Anwohner befürchten einen Ausverkauf sowie weitere Luxuswohnungen und forderten vor allem mehr Mitsprache, wie das Konzept für die Immobilien aussehen soll. Sie kritisierten, wie auch bereits die Linke und die SPD, dass die Online-Veranstaltung keine richtige Bürgerbeteiligung sei.
Es könnten immer noch Vorschläge eingebracht werden, erwiderte Baudezernent Patrick Berberich. Eine weitere Bürger-Veranstaltung sei jedoch nicht geplant.
Ziele der Konzeptvergabe
Zuvor stellte Berberich die insgesamt noch rudimentären Ziele der Konzeptvergabe vor. Es soll bezahlbarer Wohnraum entstehen, zudem familienfreundlich und barrierefrei. Außerdem soll das Gewerbe, im Moment ein Kebab-Imbiss, langfristig erhalten bleiben.
Zudem sei es „wünschenswert“, dass die Bausubstanz der über 120 Jahre alten, aber stark sanierungsbedürftigen Häuser erhalten werde.
Dass der Erhalt nur als Wunsch und nicht als Bedingung in das Konzept geschrieben werden soll, erhitzte ebenfalls die Gemüter einiger Anwohner.
Noch vor der Sommerpause soll der Text der Ausschreibung in den Gremien diskutiert werden. Danach hoffe man auf viele Ideen von Investoren.
Diskussion um Zukunft der Häuser
Bereits seit längerem wird darüber diskutiert, was mit den beiden Wohnhäusern in der Nauwieserstraße passieren soll. Die SPD hatte vorgeschlagen, sie der städtischen Siedlungsgesellschaft zu übergeben mit dem Auftrag, die Wohnungen zu sanieren und dann als günstigen Wohnraum zu vermieten. Ein Verkauf der beiden Gebäude war verhindert worden.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 02.06.2022 berichtet.