Inflation im Saarland schwächt sich minimal ab
Die Inflationsrate im Saarland ist im Juli leicht gesunken - liegt mit 5,9 Prozent aber weiterhin auf hohem Niveau. Deutlich teurer als vor einem Jahr sind immer noch Gas, Strom und Grundnahrungsmittel.
Nach vielen Jahren mit niedriger oder sogar negativer Inflation haben die Saarländerinnen und Saarländer seit fast zwei Jahren mit stark steigenden Preisen zu kämpfen. Von den Höchstwerten Ende vergangenen Jahres und in diesem Frühjahr mit mehr als acht Prozent Preissteigerungen sind wir zwar wieder ein Stück entfernt - mit 5,9 Prozent liegt die Inflationsrate aber weiterhin auf hohem Niveau. Das teilte das Statistische Landesamt am Freitag mit.
Für einen durchschnittlichen Warenkorb mit Miet- und Heizkosten und Einkäufen, der vor einem Jahr noch 1000 Euro gekostet hat, müssen die Menschen nun 1059 Euro ausgeben.
Strom und Gas teurer, Heizöl günstiger
Preistreiber sind weiterhin die hohen Energiepreise - vor allem für Strom (+23,5 Prozent), Gas (+12,2 Prozent) und feste Brennstoffe wie Holz und Pellets (+19,1 Prozent). Gut ein Drittel günstiger als noch vor einem Jahr war im Juli hingegen Heizöl. Auch Fernwärme war im Schnitt knapp 19 Prozent günstiger.
Abgesehen von den Energiekosten ist der Preisanstieg auch bei Lebensmitteln noch sehr deutlich zu spüren. Im Vergleich zum Vorjahr kosteten sie im Schnitt 9,5 Prozent mehr - innerhalb der letzten drei Jahre ging es sogar um 27,8 Prozent hoch. Betroffen sind dabei laut Statistischem Amt vor allem Grundnahrungsmittel.
Restaurantbesuch fast acht Prozent teurer
Ein Restaurantbesuch kostete im Schnitt 7,9 Prozent mehr, auch Pauschalreisen waren neun Prozent teurer. Vergleichsweise moderat war im Gegensatz dazu der Preisaufschlag bei Bekleidung und Schuhen - auch wenn der mit drei Prozent ebenfalls deutlich über der langjährigen Inflationsrate liegt.
Ebenfalls teurer geworden ist die Nettokaltmiete im Saarland - die Statistiker errechneten hier im Vorjahresvergleich ein Plus von 2,5 Prozent.
Inflation sinkt wohl weiterhin nur langsam
Eine aktuelle Umfrage des Münchner Ifo-Instituts deutet darauf hin, dass die hohe Inflation in Deutschland wohl nur langsam zurückgehen wird. Die Preiserwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate seien im Juli geringfügig wieder gestiegen, teilte das Ifo am Freitag mit.
Höhere Preise planen vor allem die Lebensmitteleinzelhändler sowie Schreib- und Papierwareneinzelhändler. Auch in der Gastronomie dürften die Preise demnach wieder schneller steigen. Im Produzierenden Gewerbe dagegen dürfte der Preisanstieg laut ifo-Institut "mittlerweile gestoppt sein".
Über dieses Thema berichten die SR-Hörfunknachrichten am 28.07.2023.