Saar-Hochschulabsolventen erfolgreich bei Jobsuche
Hochschulabsolventen im Saarland haben offenbar gute Chancen am Arbeitsmarkt. Laut einer Studie reicht ihnen oft schon eine Bewerbung, um einen Job zu bekommen. Häufig gelingt der Einstieg nach einem Praktikum.
Angehende Akademikerinnen und Akademiker brauchen im Saarland nicht viele Anläufe, um einen Job zu bekommen. Fast die Hälfte der Absolventen von Universität und Hochschule finden mit einer einzigen Bewerbung einen Arbeitsplatz. Das geht aus einer aktuellen Studie im Auftrag der Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt (KOWA) hervor.
Job schon nach der ersten Bewerbung
Luitpolt Rampelshammer von der Kooperationsstelle sagte dem SR, der Jobeinstieg gelinge häufig durch Praktikumskontakte während des Studiums. Nach wie vor seien die Hochschulen wichtig, um junge Leute im Saarland zu halten.
Mehr als die Hälfte der Studienabgänger finden ihren ersten Job in der Region. Wichtig sind dafür laut Studie gute Jobangebote im Saarland.
In fast allen Fachbereichen
Das bezieht sich auch nicht nur auf einzelne Bereiche, sondern gilt für fast alle Fachrichtungen. Das heißt, nicht nur Informatiker sind gefragt, auch Sozialwissenschaftler beispielsweise finden schnell einen Job.
Die Studienautorin Freya Gassmann, Juniorprofessorin an der Technischen Universität Kaiserslautern, stellt dabei aber kleine Unterschiede fest. "Wir sehen an der htw saar, dass die Wirtschaftswissenschaftlerinnen und Wirtschaftswissenschaftler rund eine Bewerbung mehr brauchen als diejenigen, die Ingenieurswissenschaften oder im Bereich Architektur und Bauingenieur oder Sozialwissenschaften studiert haben. Aber das ist alles im unteren einstelligen Bereich."
Auch Absolventen der Bioinformatik an der Universität des Saarlandes brauchen ein paar Bewerbungen mehr. Nichtsdestotrotz sind auch hier die Jobchancen sehr gut.
Fünf Prozent arbeitslos
Befragt wurden über 1200 Absolventen von Saar-Universität und Hochschule für Technik und Wirtschaft. Nur fünf Prozent der befragten Absolventinnen und Absolventen sind nach dem Studienabschluss arbeitslos gemeldet.
Auch die Arbeitsbedingungen sind für Hochschulabsolventen besser geworden. Laut der Studie werden deutlich mehr unbefristete Verträge vergeben, die Bezahlung ist besser. Das gilt besonders in Großunternehmen. Diese sind für etwa die Hälfte der saarländischen Studienabgänger besonders interessant, bundesweit liegt der Anteil höher.
Gutes Studienangebot verhindert Wegzug
Das bedeutet aber auch: Nur 45 Prozent der saarländischen Uni-Absolventen bleiben anschließend in der Region. An der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) sind es über 60 Prozent.
Nichtsdestotrotz haben Uni und htw saar einen positiven demographischen Effekt. Es kommen junge Menschen ins Saarland. "Es ist aber auch so, dass sie Wegzug verhindern", sagt Gassmann. Denn drei Viertel der Uni- und zwei Drittel der htw-Absolventen "hätten das Saarland für ein Studium verlassen". "Das heißt, hier kann man sogar auch vorbauen, dass man attraktive Studienbedingungen hier vor Ort anbietet, damit Wegzug schon vor dem Studium verhindert wird."
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 24.10.2022 berichtet.
