Geldautomaten-Sprengern könnten künftig härtere Strafen drohen
2023 sind im Saarland zehn Geldautomaten gesprengt worden. Bei zwei weiteren ist es beim Versuch geblieben. Auch in diesem Jahr haben Geldautomaten-Sprenger bereits mehrfach im Saarland zugeschlagen. Das Bundesinnenministerium und das Bundesjustizministerium wollen härter gegen die Täter vorgehen.
Auf Geldautomaten-Sprenger könnten künftig schärfere Strafen zukommen. Das sehen gemeinsame Pläne des Bundesinnenministeriums und Bundesjustizministeriums vor. In einer Mitteilung heißt es, wer Geldautomaten sprenge, riskiere das Leben unbeteiligter Menschen.
Demnach sind für Geldautomaten-Sprenger künftig Freiheitsstrafen von mindestens zwei Jahren angedacht – unter bestimmten Voraussetzungen sogar von mindestens fünf Jahren bis zu 15 Jahren. Wie aus der Mitteilung der Ministerien hervorgeht, sollen dafür das Sprengstoffgesetz und das Strafgesetzbuch geändert werden. Ein entsprechender Gesetzesentwurf sei bereits veröffentlicht worden.
"Wir haben es hier mit skrupellosen Tätergruppierungen und hochgefährlichen Sprengstoffen zu tun. Diese Taten müssen daher strenger geahndet werden", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD).
Zahl der Sprengungen hat 2022 Höchststand erreicht
2022 war die Zahl der Geldautomatensprengungen deutlich gestiegen – im Vergleich zum Vorjahr um 26,5 Prozent. Fast 500 Angriffe zählte das Bundeskriminalamt. Damit wurde laut Bundesinnenministerium ein neuer Höchststand seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2005 erreicht. Der durch die Sprengungen verursachte Schaden lag 2022 bundesweit insgesamt im dreistelligen Millionenbereich.
Durch Gegenmaßnahmen wie etwa Vernebelungstechnik oder Einfärbe-Systeme für Bargeld hat sich die Lage inzwischen etwas gebessert.
2023 zehn Geldautomaten-Sprengungen im Saarland
Im Saarland wurden im gesamten vergangenen Jahr zehn Geldautomaten gesprengt. Die saarländischen Volksbanken und Sparkassen haben im März dieses Jahres mit einer "Sicherheitspartnerschaft Geldautomaten Saarland" darauf reagiert. Ziel ist es, die Häufigkeit von Geldautomatensprengungen zu senken. Dafür könnten auch besonders gefährdete Standorte dauerhaft geschlossen werden.
Nur einen Monat später haben Unbekannte im April in gleich zwei Bankfilialen in Großrosseln zugeschlagen. Nur wenige Monate zuvor war ein Geldautomat in Kleinblittersdorf gesprengt worden. Der jüngste Fall ereignete sich im Juni: Dabei war ein Geldautomat in Tholey-Scheuern ins Visier von Geldautomaten-Sprengern geraten.