Dass die saarländische Stahlindustrie für den Umbau hin zu grünem Stahl vom Bund gefördert wird, hatte er schon Mitte Dezember bei einem Besuch klar gemacht. Am Freitag hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bei seinem Besuch in Saarbrücken auch formell den Förderbescheid mitgebracht und gemeinsam mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Wirtschaftsminister Jürgen Barke (beide SPD) an die Geschäftsführung und Belegschaftsvertreter der Stahl-Holding übergeben.
Mit 2,6 Milliarden Euro ist es die größte Einzelförderung eines Stahlunternehmens. "Der Umbau der Stahlindustrie hin zu grünem Stahl ist ein zentraler Baustein auf dem Weg Deutschlands zur Klimaneutralität. Die Förderung sichert nicht nur einen Zukunftspfad für das Saarland, sie wird auch Schule machen und zeigen, dass grüner Stahl ein Erfolgsmodell ist", sagte Habeck.
Habeck und die restliche Bundesregierung standen in den vergangenen Monaten im Zentrum der Kritik besonders der Beschäftigten. Ihrer Ansicht nach ließ die Förderung zu lange auf sich warten. Am Freitag lobte Habeck Konzernleitung, Gewerkschaften und Beschäftigte für ihre klaren Forderungen und ihren Willen, die Transformation mitzutragen.
Wenn diese gelingen soll und Stahl künftig mithilfe von klimafreundlicherem Wasserstoff produziert werden soll, sind aber weitere Umbauten nötig. Ministerpräsidentin Rehlinger wies darauf hin, dass die erneuerbaren Energien weiter ausgebaut werden müssten. Zudem müsse der in großen Mengen benötigte Strom bezahlbar sein und ausreichend Wasserstoff verfügbar sein.
Nach der Scheckübergabe in der Staatskanzlei waren Habeck und Rehlinger noch bei Hager in Blieskastel und Kraftblock in Sulzbach zu Gast. Habecks Besuch wurde von Bauern begleitet, die gegen die Kürzung von Subventionen protestieren.
Treffen der Stahlallianz am Montag in Berlin
Am Montag wird Habeck dann in Berlin erneut mit Saar-Wirtschaftsminister Barke zusammenkommen. Bei einer gemeinsamen Sitzung der "Stahlallianz" in der saarländischen Landesvertretung in Berlin wird Habeck mit Barke und der nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerin Mona Neubaur weiter über die Transformation der Stahlindustrie beraten.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 26.01.2024 berichtet.