LSVS (Foto: SR)

Gutachten soll LSVS-Finanzskandal klären

Uli Hauck / Onlinefassung: Daniel Weiland   23.01.2018 | 17:00 Uhr

Das Innenministerium wird ein eigenes, unabhängiges Gutachten zum Finanzskandal beim LSVS in Auftrag geben. Nach Ansicht von Minister Klaus Bouillon (CDU) gibt es keinen anderen Weg. Allerdings ist noch unklar, wer die Prüfung übernimmt und welche Kosten dadurch dem saarländischen Steuerzahler entstehen.

"Kamerad hin oder her – ich habe die Pflicht alles zu prüfen" - und deshalb verlasse er sich auch nicht auf die Aussagen von Sport- und CDU-Parteifreund Klaus Meiser und seinem LSVS-Präsidium, sagte Klaus Bouillon. Er sieht sich in der Pflicht, unabhängig zu überprüfen, eigene Wirtschaftsprüfer zu beschäftigen - ansonsten hieße es, er betreibe „Kumpanei“.

Dass seine Rechtsaufsicht das Finanzloch beim Landessportverband nicht entdeckt hat, kann Bouillon verstehen. Die Kollegen hätten sich auf die Testate der Wirtschaftsprüfer verlassen. Und da es immer einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk gegeben habe, sei in den letzten 20 Jahren keiner auf die Idee gekommen, die Dinge zu überprüfen.

Warum Haushalts- und Wirtschaftsplan nach unterschiedlichen Buchführungsmethoden erstellt wurden, sei noch unklar. Das habe die Lage zusätzlich undurchsichtig gemacht. Bouillon sagte, "es ist für einen Laien kaum erkennbar, wo der Hase im Pfeffer liegt". In Zukunft sollen die Ausgaben in den Haushalts- und Wirtschaftsplänen aber genauer überprüft werden.

Steuerzahlerbund beklagt mangelnde Prüfung

Am Dienstag hatte sich der Bund der Steuerzahler in den Finanzskandal beim LSVS eingeschaltet und das Präsidium des Sportverbands heftig kritisiert. Dass der LSVS seit Jahren Defizite mache, hätte den Präsidiumsmitgliedern auffallen müssen, argumentiert der Bund.

Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten des SR vom 23.01.2018 berichtet.

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