Ein Mann trainiert auf einem Rudergerät in einem Fitnesscenter in Saarbrücken (Foto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze)

Das Gesundheitswesen boomt im Saarland

Mit Informationen von Lisa Christl   03.08.2023 | 18:30 Uhr

Mit der Gesundheitsbranche verbinden die meisten Krankenhäuser. Es zählt aber noch viel mehr dazu. Jeder sechste Erwerbstätige ist laut IHK hierzulande in der Gesundheitswirtschaft beschäftigt. Damit liegt das Saarland über dem bundesweiten Durchschnitt.

In den vergangenen zehn Jahren ist das Gesundheitswesen im Saarland zu einem immer wichtigeren Wirtschaftsfaktor geworden. Dazu zählen nicht nur die Industrie, Arztpraxen oder Krankenhäuser, sondern auch Massagepraxen oder Fitnessstudios.

"Es wird mehr in die Gesundheit investiert von den Individuen, aber auch insgesamt", sagt IHK-Geschäftsführer Carsten Meier. "Und deswegen ist es eine Branche, die recht stark am Wachsen ist. Sowohl, was den Bereich der medizintechnischen Versorgung betrifft, als auch die industrielle Gesundheitswirtschaft."

Video [aktueller bericht, 03.08.2023, Länge: 3:04 Min.]
Welche Bedeutung hat die Gesundheitswirtschaft im Saarland?

Gesundheit wichtiger Wirtschaftsfaktor

Mit einer Bruttowertschöpfung von rund fünf Milliarden Euro macht die Gesundheitsbranche 15 Prozent der Wirtschaftskraft aus. Damit ist das Gesundheitswesen stärker gewachsen als die gesamte saarländische Wirtschaft.

Gemessen an den Beschäftigten – rund 96.000 – ist das Gesundheitswesen der stärke Wirtschaftsmotor. Im Vergleich dazu hängen im Saarland von der Autobranche derzeit nur etwa 40.000 Arbeitsplätze ab.

Rund zwölf Prozent aller im Gesundsheitssektor Beschäftigten sind in der industriellen Gesundheitswirtschaft angestellt. Darunter fallen die Produktion, der Handel und Vertrieb von Arzneimitteln und Medizintechnik. Der weitaus größere Teil, circa 65 Prozent der Beschäftigten, arbeiten in Krankenhäusern oder Pflege- und Versorgungseinrichtungen.

Saarländische Produkte weltweit im Einsatz

Die Medizintechnik-Firma pfm medical in Nonnweiler-Otzenhausen stellt etwa Produkte zur Schließung von Löchern in menschlichen Herzen her und exportiert diese weltweit. Das Saarland sei der größte Produktionsstandort, der zudem weiter wachse, so Ingmar Köhler, Geschäftsführer von pfm medical.

Der Arzneimittelhersteller Ursapharm hatte erst vor zwei Jahren die 80.000 Quadratmeter Firmengelände des direkten Nachbarn MTD Products übernommen und damit ein klares Statement zum Stammsitz in Saarbrücken-Bübingen abgegeben.

"Die Unternehmen punkten momentan auch auf dem Exportmarkt mit ihren Medizinprodukten", sagt Meier. "Aber auch mit Arzneimitteln, die entweder hier hergestellt worden sind oder die reimportiert worden sind und die dann auf dem deutschen Markt weiter verbreitet werden."

Da die Menschen immer älter werden und die Technik immer ausgeklügelter, wird das Gesundheitswesen laut IHK auch in Zukunft weiter auf Wachstumskurs bleiben.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Sendung Region am Nachmittag berichtet.


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