Schnur: „Bedrohung durch islamistischen Terrorismus sehr hoch“
Am Freitagabend ist die Fußball-EM gestartet. Doch schon im Vorfeld gab es Unmut über die Grenzkontrollen, die jetzt wieder durchgeführt werden. Beim saarländischen Verfassungsschutz wirbt man indes um Verständnis für die Maßnahmen – auch wenn es für das Saarland keine konkreten Gefahrenhinweise gibt.
Bis zum 14. Juli ist Deutschland wieder Gastgeber für die Fußball-Europameisterschaft. Los ging es am Freitagabend mit dem ersten Spiel der Gruppe A in München, Deutschland gegen Schottland.
Abstrakte Gefahr
Doch die von der Bundespolizei angekündigten Grenzkontrollen haben bereits im Vorfeld für Kritik gesorgt. Vor allem Luxemburgs Innenminister Leon Gloden beklagte, die Kontrollen seien in dieser Art nicht abgemacht gewesen.
„Die Bedrohung, gerade durch den islamistischen Terrorismus, ist nach wie vor sehr hoch“, rechtfertigt dagegen Harald Schnur im SR das Vorgehen von Polizei und Sicherheitskräften. Er ist stellvertretender Abteilungsleiter des saarländischen Verfassungsschutzes.
Gleichzeitig fügte Schnur hinzu, dass die Gefahr abstrakt sei. „Wir haben im Saarland keine Erkenntnisse, die auf einen wie auch immer gearteten Anschlag oder eine Straftat im Saarland hindeuten.“
Grenzkontrollen eine Maßnahme unter vielen
Bezogen sei die Gefahreneinschätzung beispielsweise auf öffentliche Großveranstaltungen wie die Fußball-EM. Diese böten Extremisten „ein riesiges Podium“. Auf der anderen Seite gebe es aber auch über das Internet turboradikalisierte Einzeltäter, die mit einfachen Mitteln wie etwa Messern Anschläge verüben.
Die Grenzkontrollen, so Schnur, seien eine Maßnahme unter vielen, um mögliche Straftäter und Terroristen aus Deutschland fernzuhalten und das Land so zu sichern.
An Sicherheitsanweisungen halten
Besuchern von Public Viewing oder den Austragungsstätten der Spiele rät Schnur, sich an die Anweisungen von Polizei und Sicherheitskräften vor Ort zu halten. Es werde alles getan, um die Sicherheit zu gewährleisten. „Es sind ganz, ganz viele Maßnahmen, die letztendlich dazu beitragen. Und ich glaube, wenn man die Geduld und das Verständnis mitbringt für die Kontrollen, die stattfinden, geht das auch ganz gut.“
Schnur selbst will mit gutem Beispiel vorangehen. Das Spiel heute Abend will er sich mit Freunden im Fernsehen ansehen und dann am Montag auch im Stadion dabei sein.
Über dieses Thema hat auch die SR 3 Region am Nachmittag vom 14.06.2024 berichtet.