Fragen und Antworten zu FFP2-Masken
Bayern hat sie beschlossen, im Bund wurde sie diskutiert – eine FFP2-Maskenpflicht. Wir geben einen Überblick, was beim Tragen dieser Masken zu beachten ist und wie sie desinfiziert werden können.
- Welche Masken-Typen gibt es?
- Woran erkenne ich eine gute FFP2-Maske?
- Mit Atemventil oder ohne?
- Was ist beim Tragen zu beachten?
- Kann ich die Maske mehrfach tragen? Wie kann ich sie desinfizieren?
- Weiterführende Informationen
Welche Masken-Typen gibt es?
Die filtrierenden Halbmasken, die im Umlauf sind, lassen sich in drei Standards unterteilen:
FFP-Masken
- Sie erfüllen die deutsche Norm DIN EN 149:2009-08.
- FFP2- und FFP3-Masken unterscheiden sich in der Filterleistung. Nach Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte müssen FFP2-Masken 94 Prozent aller wasser- und ölgetragenen Testaerosole filtern, FFP3-Masken 99 Prozent. Im Fall des Coronavirus spielt das allerdings keine Rolle, da es über menschlichen Speichel oder Schleim übertragen wird.
- Zum Schutz vor dem Coronavirus werden mindestens FFP2-Masken empfohlen.
Daneben gibt es noch Masken nach den Standards N95 und KN95. Alle drei ähneln sich, die drei Maskentypen bieten einen vergleichbaren Schutz vor luftgetragenen Partikeln. Allerdings ist der Einatemwiderstand bei FFP2-Masken am geringsten, der Ausatemwiderstand am höchsten.
Unterschiedliche nationale Zertifizierungsstandards führen dazu, dass nicht alle Maskentypen in der EU verkauft werden dürfen, außerdem wird immer wieder gefälschte oder unsichere Ware importiert.
Woran erkenne ich eine gute FFP2-Maske?
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) weist darauf hin, dass konforme Atemschutzmasken eine CE-Kennzeichnung mit der vierstelligen Nummer einer zugelassenen Prüfstelle tragen (Notified Body). Sind auf einer Maske mehrere unterschiedliche Standards aufgedruckt oder eingeprägt (z. B. FFP2 und KN95), rät die BAUA von einer Nutzung ab.
Auch umetikettierte Masken oder solche mit widersprüchlichen Angaben auf der Verpackung oder der Maske selbst sollten nicht genutzt werden.
Auf der Maske sollten zu finden sein:
- Herkunftsdaten wie Hersteller- und Produktname
- die entsprechende Norm des Herkunftslandes
- die Schutzklasse (hierzulande vor allem FFP2 oder FFP3)
- CE-Kennzeichen und vierstellige Prüfnummer (Notified Body), die auf der Website der Europäischen Kommission überprüft werden kann
- Haltbarkeitsdatum der Maske
Außerdem weist die Verbraucherzentrale darauf hin, dass FFP2-Masken auch eine Gebrauchsanleitung mitbringen sollten. Wer sich unsicher ist, kann die Konformitätserklärung des Herstellers auf der Internetseite des Verbandes der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) überprüfen lassen.
Mit Atemventil oder ohne?
Masken ohne Atemventil filtern sowohl die eingeatmete als auch die ausgeatmete Luft. Damit schützt der Träger sowohl sich selbst als auch andere. Masken mit Ventil dagegen filtern die ausgeatmete Luft nicht, es sei denn das Ventil wird durch ein zusätzliches Vlies nach der DIN-Norm EN 14683 abgedeckt.
Was ist beim Tragen zu beachten?
Wichtig ist, dass die Maske rundherum eng anliegt, der Mund- und Nasenbereich muss lückenlos abgedeckt sein. Deshalb wird Bartträgern empfohlen, diesen abzurasieren.
Waschen Sie vor dem Aufsetzen Ihre Hände gründlich mit Seife. Passen Sie den Drahtbügel an den Nasenrücken an. Nach dem Tragen die Maske vorsichtig abnehmen.
Wichtig: Die Oberfläche der Maske sollte nicht berührt werden. Außerdem sollte die Maske maximal 75 Minuten am Stück getragen werden.
Kann ich die Maske mehrfach tragen? Wie kann ich sie desinfizieren?
Grundsätzlich sind FFP2-Masken als Einmalprodukte und nicht zur Wiederverwendung vorgesehen. Das gilt aber vor allem für ihr ursprüngliches Einsatzgebiet, den medizinischen Bereich. Bei Privatgebrauch, etwa zum Einkaufen, ist mit einer geringeren Erregerbelastung zu rechnen, sodass die Masken durchaus mehrfach genutzt werden können – ohne dürfen sie nicht an andere Personen ausgeliehen werden.
Die Fachhochschule Münster empfiehlt zwei Reinigungsmethoden:
- Sieben Tage trocknen bei Raumluft: Bei diesem Verfahren wird das Infektionsrisiko um über 95 Prozent reduziert. Dazu die Maske an einem trockenen, von weiteren Gegenständen freien Platz aufhängen. Empfohlen wird eine Hakenreihe mit sieben Masken pro Person. Dieser Zyklus sollte pro Maske höchstens fünfmal wiederholt werden. Danach die Maske im Hausmüll entsorgen.
- 80 Grad im Backofen: Damit kann Covid-19 vollständig inaktiviert werden. Vor der Desinfektion sollte die Maske mindestens einen Tag getrocknet werden. Zur Vorbereitung den sauberen Rost mit Backpapier belegen. Dann die trockene Maske auf den Rost legen. Der Backofen sollte auf 80 Grad Ober- und Unterhitze vorgeheizt sein. Bei Umluft oder Heißluft ist nicht bekannt, ob sich die Erreger von der Maske lösen können. Wichtig ist auch, dass die Temperatur tatsächlich bei 80 Grad liegt, da es hier je nach Modell und Hersteller Schwankungen geben kann. Daher sollte die Temperatur mit einem Braten- oder Backofenthermometer gemessen werden. Die Masken sollten im Ofen für circa 60 Minuten trocknen, und das unter ständiger Beobachtung. Wichtig: Für formstabile FFP2-Masken (Körbchenmodell) und Masken mit Ventil ist diese Art der Trocknung nicht geeignet. Auch diese Methode sollte höchstens fünfmal angewandt werden. Danach die Maske im Hausmüll entsorgen.
Andere Arten der Desinfektion (z. B. Wasserdampf, Mikrowelle, UV-Lampen, Waschmaschine, Spülmaschine) werden derzeit nicht empfohlen.
Weiterführende Informationen
- Formblatt der BAUA zum Erkennen konformer Atemschutzmasken (PDF-Dokument)
- Hinweise des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte zur Verwendung von Mund-Nasen-Bedeckungen
- Kennzeichnung von verkehrsfähigen Masken aus den USA, Kanada, Australien, Neuseeland und Japan (PDF-Dokument der BAUA - nur gültig für Masken, die vor dem 1. Oktober 2020 gekauft wurden)
- Weitere Informationen der BAUA
- Mitteilung der Zentralstelle der Länder für Sicherheitstechnik zu importierten Masken
- Untersuchung der FH Münster zu FFP2-Masken im Privatgebrauch
- Faktencheck der Tagesschau zum Nutzen von FFP2-Masken