Weiterhin Busausfälle in Saarbrücken
In Saarbrücken sorgen Busausfälle seit Längerem für Diskussionen. Die Aufsichtsratsvorsitzende der Saarbahn und Saarbrücker Bürgermeisterin Meyer fordert Abhilfe. Bei der Saarbahn selbst wird nichts beschönigt, sondern eine Lösung gesucht.
Die Qualität müsse besser werden, sagte Saarbahn-Geschäftsführer Karsten Nagel selbstkritisch im SR-Interview. Das Unternehmen hat seit einigen Wochen mit erhöhten Krankenständen zu kämpfen.
Aber nicht nur die seien problematisch, sondern vor allem auch kurzfristige Personalengpässe. "Ganz, ganz schwierig ist – und das kann sich wohl jeder vorstellen – die spontane Abmeldung und gerade, wenn wir Krankmeldungen haben, die sich dann häufen", erklärt Nagel. "Wir haben es manchmal dann auch da, wo wir es am wenigsten gebrauchen können, um das Wochenende herum."
Fahrerreserve wird aufgestockt
Das Unternehmen reagiert: Aktuell gebe es eine Sitzreserve von vier bis sechs Fahrerinnen und Fahrern, die täglich darauf warten, ob sie einspringen müssen. Da das in den letzten Wochen nicht ausgereicht habe, werde diese Reserve nun um zwei zusätzliche Fahrer erhöht, kündigte Nagel an.
Teils stundenlange Ausfälle auf einzelnen Strecken
Der Auftraggeber – die Stadt Saarbrücken – ist mit bis zu 60 ausfallenden Fahrten pro Tag nicht zufrieden. Zwar sind das nur etwa drei Prozent aller Fahrten. Auf manchen Strecken fährt dann aber zeitweise gar kein Bus mehr.
Die Aufsichtsratsvorsitzende und Saarbrücker Bürgermeisterin Barbara Meyer (Bündnis 90/Die Grünen) will Verbesserungen sehen: "Ziel muss es aus meiner Sicht sein, auf allen Linien ein aus Kundensicht vertretbares Ausmaß an Leistungen aufrecht erhalten zu können", so Meyer. Vor allem Komplettausfälle für mehrere Stunden gelte es zu verhindern.
Besseres Gesundheitsmanagement, mehr Personal
Gar keine Ausfälle mehr zu haben wird aus Sicht der Saarbahn nicht zu erreichen sein. Spezielle Programme rund um das Gesundheitsmanagement sollen ausgebaut, Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitsbelastung kritisch hinterfragt werden.
Grundsätzlich werde die Saarbahn weiterhin über Plan einstellen, um Ausfälle so weit wie möglich zu verhindern, sagte Geschäftsführer Nagel. Und bisher hätten ausgeschriebene Stellen auch schnell wieder besetzt werden können.
Fahrtausfälle auch bei der DB Regio
Die Gewerkschaft Verdi blickt dennoch mit Sorge in die Zukunft. Sie hatte zuletzt auf die anstehende Verrentungswelle hingewiesen. Zudem gebe es mittlerweile auch einen Instandsetzungs- und Reparaturstau bei der Saarbahn.
Fahrtausfälle sind nicht nur bei der Saarbahn ein Problem. Auch die DB Regio hat derzeit mit einem hohen Krankenstand zu kämpfen. Statt Zügen verkehren deshalb aktuell zwischen Dillingen und Niedaltdorf nur Ersatzbusse.
Über dieses Thema berichtet die SR 3 Rundschau am 21.08.2023.