Sozialministerium kündigt DRK-Vertrag für Homburger Schule am Webersberg

Sozialministerium kündigt DRK-Vertrag für Homburger Schule am Webersberg

Christoph Borgans / Onlinefassung: Axel Wagner   26.03.2025 | 15:19 Uhr

Rund 30 Integrationshelfern droht Ende August die Arbeitslosigkeit. Sie sind angestellt bei der Integrationshilfe an der Schule am Webersberg. Träger davon ist bisher das Homburger DRK. Nun hat das Sozialministerium den Vertrag gekündigt.

Das Ende ist sicher: Ab dem 1. September wird der seit November insolvente Kreisverband Homburg des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) das Projekt „Integrationshilfe an der Schule am Webersberg“ nicht mehr betreiben – die Arbeitsplätze fallen weg. Das geht hervor aus einem Schreiben, das der Rechtsanwalt Jochen Eisenbeis als Insolvenzverwalter des DRK-Kreisverbands an die Mitarbeiter des Projekts verschickt hat.

Insolvenzverwalter hofft auf Weiterbeschäftigung für Helfer

Es sei „trotz intensiver Gespräche mit dem zuständigen Sozialministerium des Saarlandes nicht möglich gewesen, das verloren gegangene Vertrauen zurückzugewinnen“. Trotzdem haben die Integrationshelfer aus Sicht von Insolvenzverwalter Eisenbeis gute Chancen auf Weiterbeschäftigung.

Zum einen hätten die Jugendämter verstärkt Bedarf an Integrationshelfern, zum anderen soll das Projekt fortgeführt werden. Eisenbeis nennt als zukünftigen Träger das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD). Laut Sozialministerium ist die Übernahme durch das CJD aber bisher noch nicht gesetzt. Man spreche auch mit anderen Trägern, heißt es dort.

Wieviele Integrationshelfer das CJD oder ein anderer Träger übernehmen könnten, ist derzeit noch unklar. Da die Träger aber in der Regel über keine eigenen Integrationshelfer verfügen, gilt eine Weiterbeschäftigung als wahrscheinlich.

Die Schule am Webersberg

Die Schule am Webersberg in Homburg ist eine staatliche Förderschule für körperliche und motorische Entwicklung, die seit 1953 an der Homburger Uniklinik im Wald am Webersberg angesiedelt ist. Dort arbeiten nach eigenen Angaben Förderschullehrkräfte und pädagogische Fachkräfte, Physio- und Ergotherapeuten, eine Krankenschwester und eine Logopädin zusammen.

Das CJD

Das 1947 gegründete Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) ist nach eigenen Angaben eines der größten Bildungs- und Sozialunternehmen in Deutschland mit bundesweit rund 350 Standorten. Das CJD fördert Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Kitas, Schulen, Berufsbildungswerken und weiteren Einrichtungen. Im Saarland ist das CJD mit der CJD Homburg/Saar gGmbH vertreten. Diese bietet unter anderem Ausbildungen im Berufsbildungswerk an, Betreuung bei diversen Erkrankungen, Schulsozialarbeit oder auch das Café Zauberlehrling.

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau vom 26.03.2025 berichtet.


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