Deutschlandticket wird neun Euro teurer
Das Deutschlandticket soll vom kommenden Jahr an 58 Euro pro Monat kosten. Auch das Junge-Leute-Ticket und das Jobticket werden teurer. Aus der Saar-Politik gibt es gemischte Reaktionen dazu.
Wer auch im kommenden Jahr das Deutschlandticket für den bundesweiten Nahverkehr nutzen möchte, muss tiefer in die Tasche greifen. Denn ab 2025 wird das Ticket nicht mehr wie bisher 49 Euro, sondern dann 58 Euro kosten. Darauf haben sich die Verkehrsminister der Länder am Montag in einer Sonderverkehrsministerkonferenz geeinigt.
Junge-Leute-Ticket kostet künftig 39,40 Euro
Im Zuge der Preiserhöhung steigen auch weitere Ticketpreise im Saarland. Das Junge-Leute-Ticket zum Beispiel kostet derzeit 30,40 Euro im Monat. Ab 2025 steigt der Preis laut Verkehrsministerium auf 39,40 Euro. Studierende müssen für das Studierendenticket ab dem Wintersemester 2025/2026 statt bisher 22,17 Euro dann 34,60 Euro auf den Tisch legen. Das Job-Ticket kostet ab dem kommenden Jahr 40,60 Euro.
„Das Saarland hat sich auf der VMK für eine Preisanpassung auf maximal 58 Euro für 2025 und bis Mitte 2026 stark gemacht. Zusätzlich muss ein Preismechanismus für die Folgejahre entwickelt werden", sagte die saarländische Verkehrsministerin Petra Berg (SPD).
Wichtig sei, die Attraktivität des Deutschlandtickets zu erhalten und gleichzeitig für eine auskömmliche Finanzierung durch Bund und Länder zu sorgen und diese anzupassen. "Der Bund muss sich dauerhaft hälftig an der Finanzierung beteiligen, um somit auch künftige Unsicherheiten zu verhindern", so Berg weiter. Der SPD-Fraktionsvorsitzender im saarländischen Landtag, Ulrich Commerçon, spricht von einem Erfolg, dass das Ticket "nur" neun Euro teurer werde.
Kritik aus der Opposition im Saarland
Der neue Preis sei enttäuschend, so die stellvertretende Saar-CDU-Fraktionschefin Anja Wagner-Scheid. Viele Menschen vertrauen dem Preis von 49 Euro. Eine Erhöhung führe dazu, dass im Saarland immer weniger Menschen den ÖPNV nutzen. Dieser sei im Saarland nicht gut genug ausgebaut. Für AfD-Fraktionschef Josef Dörr sei der neue Preis "ganz schlimm". Die Politik rede seit Jahren davon, dass man den ÖPNV besser mache wolle, aber niemand mache etwas. Ein teureres Ticket mache den ÖPNV unattraktiver, so Dörr.
Die Saargrünen fordern ihrerseits eine stärkere Unterstützung durch das Land, um die finanzielle Belastung für die Bürger zu minimieren. Die Landesregierung solle die Preissteigerung durch gezielte Subventionen abfedern, so ihr Vorschlag. Als finanzschwaches Bundesland müsse das Saarland die zur Verfügung stehenden Mittel des Bundes und der EU effektiver nutzen.
Saar-Verkehrsclub kritisiert Erhöhung
Der Landesverband des Verkehrsclubs Deutschland (VDC) bezeichnete die Preiserhöhung auf 58 Euro als Gefahr für die Verkehrswende. Der VCD befürchtet, dass die Zahl der Abonnenten dadurch sinkt und wieder weniger Menschen mit dem ÖPNV fahren. Dennoch sei die Preiserhöhung von neun Euro nicht überraschend gekommen und sei noch im Rahmen, so Saar-VCD-Sprecher Werner Ried. Die Erhöhung helfe die Finanzlücke wegen gestiegener Kosten für Betreiber, Kommunen und Land zu schließen.
Die grenzüberschreitende Plattform Mobilität hat ihre Kritik am Deutschland-Ticket wiederholt. Im Saarland nutze es zu wenigen. Menschen im ländlichen Raum hätten wenig bis nichts vom Deutschlandticket, weil dort das ÖPNV-Angebot schlechter ist als in den Ballungsräumen, so der Vorsitzende Erhard Pitzius.
Über dieses Thema berichteten die SR info-Nachrichten im Radio am 23.09.2024.