"Omas gegen Rechts" rufen zur Demo gegen Sellner-Lesung auf

"Omas gegen Rechts" rufen zur Demo gegen Sellner-Lesung auf

Niklas Resch   01.08.2024 | 07:28 Uhr

Gegen die heutige Lesung des österreichischen Rechtsextremisten Martin Sellner im Saarland ist am Abend eine Demonstration geplant. Die Gruppe „Omas gegen Rechts“ ruft für 18.00 Uhr zu einer Kundgebung vor der Europa-Galerie in Saarbrücken auf. Erwartet werden bis zu 50 Menschen.

„Wir wollen einstehen für Menschenrechte und für ein buntes und vielfältiges Saarland“ – so die Organisatorin zum SR. Den „Omas gegen Rechts“ seien vor allem Martin Sellners Pläne zur Remigration ein Dorn im Auge – also dass Millionen Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland raus sollten.

Der Ort der Sellner-Veranstaltung im Saarland ist geheim. Er hatte auf SR-Anfrage mitgeteilt, dass die Privatsphäre der Teilnehmer geschützt werden solle.

Mehrere Demos bereits in Marburg

Am Montag war Sellner im Zuge seiner Lesereise in Marburg. Dort hatte es mehrere Gegen-Demonstrationen gegeben, die Veranstaltung fand letztendlich einige Kilometer außerhalb von Marburg statt.

Vom Vortrag gibt es einen Video-Mitschnitt im Internet. Sellner erläutert darin, dass illegale Migranten möglichst schnell in ihre Heimat zurückkehren und auch kriminelle Sozialbetrüger das Land verlassen müssten. Er regt auch an, eingebürgerte Deutsche, die in Parallelgesellschaften lebten, mit Anreizen dazu zu bringen, in ihre „Heimatländer“ zurückzukehren.

Antisemitismusbeauftragter äußert scharfe Kritik

Der Antisemitismusbeauftragte des Saarlandes, Roland Rixecker, hatte Sellner zuletzt kritisiert. Er betonte im SR, Sellner tarne seine Aussagen zwar geschickt, vertrete aber klar rassistische Thesen. Dagegen müsse die Zivilgesellschaft aufstehen.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 01.08.2024 berichtet.


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Seine Thesen zur Remigration haben auch im Saarland zum Protest von zehntausenden Menschen geführt. Jetzt kommt der österreichische Rechtsextremist Martin Sellner zu seiner Buchvorstellung ins Saarland. Daran gibt es Kritik – auch vom Antisemitismusbeauftragten. 

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