Bildcombo: Ulrich Commercon (SPD) und Christoph Schaufert (AfD) (Foto: Imago/BeckerBredel)

Commerçon zögert mit Anzeige gegen Schaufert

mit Informationen von Steffani Balle   08.04.2025 | 14:02 Uhr

Nach einem Kommentar des AfD-Landtagsabgeordneten Schaufert zu einem gewalttätigen Einsatz der Polizei gegen einen Linkenpolitiker hatte SPD-Fraktionschef Commerçon Anfang des Jahres eine Anzeige angekündigt. Doch geschehen ist bislang nichts. So begründet Commerçon sein Zögern.

Als sich die AfD an einem Januarwochenende zu ihrem Bundesparteitag im sächsischen Riesa traf, wurde das von massiven Protesten begleitet. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Dabei kam es zu einem Vorfall, der bundesweit Schlagzeilen machte: Der sächsische Landtagsabgeordnete Nam Duy Nguyen (Linke) soll von der Polizei derart heftig attackiert worden sein, dass er bewusstlos zu Boden ging. Und das, obwohl er und sein Mitarbeiter sich als parlamentarische Beobachter zu erkennen gegeben haben sollen.

Schaufert nannte Polizeigewalt "zu wenig"

Auch der saarländische AfD-Landtagsabgeordnete Christoph Schaufert reagierte auf den Vorfall. In seinem Whatsapp-Status setzte er ein Posting ab, in dem er die geschilderte Polzeigewalt als "zu wenig" bezeichnete. Später löschte er das Posting.

Für den Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Landtag, Ulrich Commerçon, war das ein möglicherweise strafrechtlich relevantes Statement. Er kündigte an, es zur Anzeige zu bringen. Das ist allerdings auch knapp drei Monate später nicht geschehen.

War Vorgehen der Polizei eine Straftat?

Man müsse abwarten, ob das Vorgehen der Polizei in Thüringen als Straftat gewertet werde, erklärte die SPD-Fraktionspressesprecherin auf SR-Anfrage nach dem Grund der Verzögerung. Erst dann könne man eine Strafanzeige wegen Verharmlosung einer Straftat stellen.


Mehr zur Saar-AfD

WhatsApp-Posting nach Vorfall
AfD-Abgeordneter Schaufert verteidigt gewalttätiges Vorgehen der Polizei in Sachsen
Am Samstag wurde bei einer Protestdemo gegen den AfD-Parteitag im sächsischen Riesa ein Abgeordneter der Linken von Polizeikräften zu Boden geschlagen. Der saarländische AfD-Landtagsabgeordnete Christoph Schaufert verteidigte diese Form der Polizeigewalt und bezeichnete sie auf WhatsApp als „zu wenig“.

Zulagen für Abgeordnete
AfD-Abgeordneter Schaufert verklagt Saar-Landtag
Nachdem die AfD-Fraktion vor vier Wochen mit ihrem Antrag, Zulagen für bestimmte Landtagsabgeordnete zu verbieten, im Landtag gescheitert war, zieht der stellvertretende Fraktionschef Schaufert jetzt vor den saarländischen Verfassungsgerichtshof. Mit dabei ist NPD-Anwalt Peter Richter.

Wahlkampfmanöver?
AfD bringt CDU-Antrag zur Migration in den Landtag ein
Das Thema Migration spielt eine große Rolle im aktuellen Wahlkampf. Am Mittwoch wird das Thema im Landtag ebenfalls auf der Tagesordnung stehen: Die AfD-Fraktion plant, mit einem Antrag die Glaubwürdigkeit der CDU in Frage zu stellen.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja