Saarländische Chirurgenvereinigung befürwortet Krankenhausreform

Sicherung und Steigerung der Behandlungsqualität, Gewährleistung einer flächendeckenden medizinischen Versorgung und Entbürokratisierung. Das sind die Ziele der Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Ende Juni war über den Gesetzentwurf im Bundestag debattiert worden. Die saarländische Chirurgenvereinigung befürwortet das Gesetz und sieht darin die nötigen Reformen.

Die Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sorgt seit Monaten für Diskussionen. Deutschland habe zu viele Krankenhäuser und gleichzeitig zu wenig spezialisierte Kliniken. Das bescheinigte kürzlich auch eine Studie fürs Saarland. Das müsse sich ändern, so Lauterbach.

Der saarländische Gesundheitsminister Magnus Jung kritisierte die Reformpläne, sie seien zu starr. Er fordert mehr Flexibilität, vor allem für Fachkrankenhäuser. Doch nicht alle üben Kritik am Gesetzesentwurf. Die saarländische Chirurgenvereinigung sieht die Reform positiv, sagte der 1. Vorsitzende Henning Madry im SR.

Zentralisierung und Ambulantisierung

Die beiden großen Punkte der Reform seien die Zentralisierung von komplexen Operationen und die Ambulantisierung. Letzteres bedeutet, dass mehr Behandlungen ambulant und nicht mehr stationär durchgeführt werden sollen. "Hier muss man aber ganz klar sagen, dass der Schwerpunkt immer darauf liegt, dass die Patientenversorgung qualitativ besser wird."

Doch man müsse unterscheiden zwischen planbaren chirurgischen Eingriffen und zwischen Notfalleingriffen.

Keine Abstriche bei Notfällen

Die Angst, dass durch die Krankenhausreform die medizinische Versorgung auf dem Land leide, sieht er durchaus als begründet an. "Es muss weiterhin geregelt sein, dass ein Patient mit einem Notfall auch innerhalb einer verantwortlichen Zeit eine ärztliche Behandlung bekommt", sagt Madry. Er sei aber zuversichtlich, dass dafür eine Lösung gefunden werde.

Die Notfallversorgung sei besonders in bevölkerkungsärmeren Gegenden eine Herausforderung, so Madry. Die Zeiten für die Wege dürften aber nicht länger werden. Für Notfälle dürfe man keine Abstriche machen.

Behandlung in qualifizierten Zentren

Ein weiterer Punkt der Reform ist die teilweise Abschaffung der Fallpauschale. Dabei werden Diagnosen in sogenannte "Fallgruppen" gruppiert und pauschal vergütet. Die Abschaffung wurde seit langem von den Krankenhäusern gefordert. Es habe seit vielen Jahren eine zu große Fokussierung auf die finanziellen Erlöse von Operationen gegeben, sagt Madry. "Ich glaube, dass diese Reform dazu dienen wird, dass Patienten in Kliniken behandelt werden, die dafür optimal ausgestattet und qualifiziert sind".

Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 04.07.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.

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