Militärübung im Saarland soll Soldaten auf diverse Szenarien vorbereiten
Im Falle eines Falles gewappnet sein – das ist für die Bundeswehr speziell seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine wichtiger denn je. Im Saarland ist deshalb eine komplexe Übung geplant, die Saarex2025. In den nächsten Monaten sollen diverse Szenarien geprobt werden.
Seit gut zweieinhalb Jahren wütet der Krieg in der Ukraine mit zehntausenden Toten. Dabei ist nicht ausgeschlossen, dass sich die Kämpfe auch auf Nato-Staaten ausweiten. Deutschland kommt innerhalb des Verteidigungsbündnisses eine bedeutende Rolle zu.
Aufgrund der zentralen Lage in Europa wären wir Drehscheibe für internationale Truppenverschiebungen. In einer breit angelegten Übung soll das nun geprobt werden – mit der Saarex2025, einem der komplexesten Planspiele in der Geschichte des Saarlandes.
Viele Szenarien werden geprobt
In den nächsten Monaten werden unterschiedliche Szenarien detailliert durchgesprochen. Dabei sind viele Fragen zu klären, zum Beispiel, was passiert, wenn eine Panzerkolonne verbündeter Staaten das Saarland durchqueren will.
Aber es gibt durchaus noch mehr Fragen: „Was passiert, wenn jemand diese Kolonne stört, wer ist wo zuständig? Was dürfen die alliierten Sodaten in Deutschland, zum Beispiel im Rahmen des Eigenschutzes, was macht die Polizei in diesem Moment, was machen die Feldjäger, was machen andere zivile Organisationen? Wie können wir sie zwischenstationieren?“, ergänzt Oberst Uwe Staab, Kommandeur Landeskommando Saarland. Zudem könne man nicht ausschließen, dass es zu Unfällen komme.
Übung Teil einer ausgerufenen Zeitenwende
An der Übung ist neben der Bundeswehr auch die französische Armee beteiligt. Ebenso alle relevanten zivilen Stellen. Darunter Polizei, Rettungsdienste, Kommunen und Innenministerium.
„Wir wollen schauen, was braucht das Militär, um im Falle eines Falles den eigenen Auftrag zu erfüllen und wir werden von ziviler Seite aus genau hinschauen, entsprechend diesen Bedarf dann auch die entsprechenden Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen“, erläutert Uwe Schröder vom Referat „Bevölkerungsschutz“ im Innenministerium. Damit solle sichergestellt werden, dass das Gesamtkonstrukt der Verteidigung – also die Gesamtverteidigung aus den Bereichen militärische Verteidigung und zivile Verteidigung – funktionieren könne.
Ab November wird es verschiedene Arbeitsgruppen geben, die sich mit den einzelnen Themen beschäftigen. Die Übung ist Teil der von der Bundesregierung ausgerufenen Zeitenwende und damit eine Reaktion auf den Ukrainekrieg.
Über dieses Thema hat auch der "aktuelle bericht" am 18.10.2024 im SR Fernsehen berichtet.