Neue Hinweise auf die Täter der Brandanschläge auf französisches Zugnetz

Bahnverkehr zwischen Deutschland und Paris normalisiert sich

Mit Informationen von Carolin Dylla   27.07.2024 | 21:39 Uhr

Nach den Anschlägen auf das französische Bahnnetz fahren die Züge zwischen Paris und Deutschland wieder nach dem gewohnten Fahrplan, auch auf der Strecke Saarbrücken-Paris. Für die Taten ist inzwischen ein Bekennerschreiben aus dem linksradikalen Spektrum aufgetaucht.

Die meisten Züge zwischen Paris und Deutschland fahren wieder planmäßig. Dies betreffe sowohl die Züge zwischen Paris und Frankfurt auf den Routen über Saarbrücken und Straßburg als auch die Verbindungen nach Stuttgart, teilte die Deutsche Bahn mit.

Reisende, die von Ausfällen und Störungen betroffen waren, könnten ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Allerdings müsse für den Zug nach Frankreich ein Sitzplatz reserviert werden.

Vereinzelt Ausfälle und Verspätungen

Zu vereinzelten Ausfällen und Verspätungen kommt es am Wochenende vorerst noch auf der Strecke von Köln über Brüssel nach Paris. Dort fahren Züge des Unternehmens Eurostar.

Wie die französische Bahn SNCF mitteilte, können auf dieser Strecke Richtung Norden, wie auch auf der ebenfalls von den Anschlägen betroffenen Strecke von Paris Richtung Bretagne und Atlantikküste, sieben von zehn Zügen wieder fahren. Allerdings kommt es noch zu Verspätungen von ein bis zwei Stunden. Ab Montag soll der Verkehr wieder komplett normal laufen.

Täter aus dem linksradikalen Spektrum

Die Brandanschläge auf neuralgische Punkte des französischen Schnellfahrnetzes in der Nacht zum Freitag hatten den Bahnverkehr kurz vor Start der Olympischen Spiele schwer gestört.

Nach einem Bericht der Zeitung „Le Parisien“ ist inzwischen eine Bekenner-Mail mit Bezügen zu Linksradikalen an mehrere Medien verschickt worden. Die Täter bekennen sich darin zu den Brandanschlägen und deuten als Motiv an, die Spiele stören zu wollen.

Ermittler nehmen Spur ernst

„Sie nennen das ein Fest. Wir sehen darin eine Feier des Nationalismus, eine gigantische Inszenierung davon, wie Bevölkerungen durch Staaten unterworfen werden“, heißt es in dem Schreiben. Der Zeitung zufolge wurde die Nachricht über einen sicheren Kommunikationsanbieter verschickt. Dieser sei in Frankreich schon öfter bei Ermittlungen gegen linke, gewaltbereite Protestbewegungen aufgetaucht.  

Bisher ist aber unklar, ob die Nachricht echt ist oder ob es sich um Trittbrettfahrer handelt. Ermittler stufen die Spur offenbar als ernst ein.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 27.07.2024 berichtet.


Mehr zu den Olympischen Spielen

Auch Verbindung von Saarbrücken betroffen
Vor Olympia: Brandanschläge auf Bahnstrecken in Frankreich
Wenige Stunden vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris haben Unbekannte Brandanschläge auf mehrere Anlagen des französischen Schnellzugnetzes verübt. Derzeit laufen noch Reparaturarbeiten an den betroffenen Strecken. Auch auf der Strecke Saarbrücken-Paris gab es Ausfälle.

Wettbewerbe in Paris
Olympische Spiele: Diese Saar-Athleten sind dabei
Bis zum 11. August vertreten 427 Athleten bei den Olympischen Spielen in Paris Deutschland in diversen Disziplinen. Darunter sind auch saarländische Teilnehmer wie Ausnahme-Turnerin Pauline Schäfer-Betz, Marvin Seidel und Lisa Klein.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja