Saar-Apothekerverein kritisiert häufige Störungen bei E-Rezepten
Im Saarland gibt es derzeit technische Probleme mit den neuen E-Rezepten. So könnten diese teilweise nicht ausgestellt und eingelöst werden. Der Saarländische Apothekerverein kritisiert den Betreiber der Technologie scharf.
Am 1. Juli vergangenen Jahres ist deutschlandweit das sogenannte E-Rezept gestartet. Man erhoffte sich weniger Papierkram in den Arztpraxen und Apotheken. Doch bereits der Start gestaltete sich schwierig, nun häufen sich erneut technische Probleme.
Der Saarländische Apothekerverein kritisiert die wiederholten Ausfälle bei der Ausstellung von E-Rezepten. Grund seien demnach häufige Ausfälle der sogenannten Telematikinfrastruktur (TI), die für die Übermittlung von E-Rezepten aus der Arztpraxis in die Apotheke sorgt.
Allein an vier der vergangenen zehn Tage war die TI nach Angaben des Apothekervereins zumindest zeitweise nicht oder nur eingeschränkt erreichbar – meist in den Morgenstunden.
"Imageverlust und wirtschaftlicher Schaden"
„Wenn das der oft zitierte Digitalisierungsschub ist, der Deutschland nach vorne bringen soll, dann sehe ich schwarz", so die Vorsitzende des Saarländischen Apothekerverein, Susanne Koch. Patientinnen und Patienten stünden in der Apotheke und bräuchten ihr Medikament, und die Technik der Gematik verhindere, dass die entsprechenden E-Rezepte abgerufen werden können.
„Viele dieser Kundinnen und Kunden sehen wir dann nie wieder, weil sie meinen, ihre Apotheke arbeite unzuverlässig. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern ein effektiver Imageverlust und auch ein wirtschaftlicher Schaden für die einzelne Apotheke", so Koch.
Apothekerverein fordert Entschädigung
Der Saarländische Apothekerverein fordert deshalb eine verlässliche Stabilität sowie Entschädigung. Konkret seien Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sowie sein Ministerium in der Pflicht.
Jetzt räche sich, dass allein auf politischen Druck hin das E-Rezept ohne große Erprobung eingeführt wurde, so Koch. „Die Zeche zahlen auch unsere Patientinnen und Patienten, die für die nunmehr auftretenden Fehler zu Recht keinerlei Verständnis übrig haben."
Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau im Radio am 12.03.2024 berichtet.