Zahl der neuen Azubis im saarländischen Handwerk bleibt konstant
Im saarländischen Handwerk gab es bei den Ausbildungszahlen im vergangenen Jahr keine große Veränderung im Vergleich zu 2023. Einige Bereiche waren zwar gefragter als noch vor einem Jahr, in anderen gab es aber auch Rückgänge. Insgesamt appelliert die Handwerkskammer dafür, die Angebote für Nachwuchs auszuweiten.
Im vergangenen Jahr haben geringfügig mehr junge Menschen im Saarland eine Ausbildung im Handwerk begonnen als im Jahr davor. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse ist um 0,17 Prozent gestiegen, zeigt eine Auswertung der Handwerkskammer.
Vor allem bei den Kfz-Mechatronikerinnen und -mechatronikern, bei den Augenoptikerinnen und -optikern sowie bei den Anlagenmechanikerinnen und -mechanikern für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik habe es demnach einen Anstieg gegeben. Einen Rückgang bezüglich neu begonnener Ausbildungen gab es bei den Fahrzeuglackiererinnen und -lackierern und bei Mechatronikerinnen und Mechatronikern für Kältetechnik.
Insgesamt haben laut Handwerkskammer 1767 Personen im vergangenen Jahr im Saarland eine Ausbildung in einem Handwerksbetrieb begonnen.
Viele Betriebe bereit, noch mehr Azubis aufzunehmen
HWK-Präsident Helmut Zimmer sieht den leichten Aufwärtstrend positiv: "Die Zahlen spiegeln die hohe Bereitschaft der saarländischen Handwerksunternehmen wider, jungen Menschen mit einer handwerklichen Ausbildung einen erfolgreichen Berufseinstieg zu ermöglichen und den eigenen Fachkräftebedarf zu decken", sagt er. Viele Betriebe seien außerdem bereit, künftig noch mehr Auszubildende einzustellen.
Damit Handwerksbetriebe den potenziellen Nachwuchs aber auch erreichen, sollten sie laut Zimmer auf die persönliche Ansprache setzen, zum Beispiel bei Veranstaltungen wie dem Tag des Handwerks oder aber dadurch, dass sie das ganze Jahr über Praktika anbieten.
Jugendliche über digitale Angebote erreichen
Analoge Maßnahmen allein reichen aber nicht, sagt HWK-Hauptgeschäftsführer Jens Schmitt. Jugendliche müssten dort abgeholt werden, wo sie in ihrem Alltag am stärksten unterwegs sind – etwa auf Social-Media-Plattformen wie Instagram, Youtube oder Whatsapp.
Zusätzlich zu Angeboten wie dem Girls' Day und dem Boys' Day jedes Jahr im April bräuchte es daher auch digitale Angebote. Darüber hinaus könnten auch schwarze Bretter an Schulen oder Anzeigen in Lokalzeitungen helfen, Angebote zu verbreiten, sagt Schmitt.
Zudem betont er, dass sich Jugendliche und deren Eltern bei der HWK kostenlos beraten lassen können. Wer auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist, könne außerdem auf der Online-Plattform "Lehrstellenradar" eine Übersicht über freie Ausbildungsstellen finden.