Weniger Beschäftigte und mehr Arbeitslose im Saarland erwartet
Das Saarland wird 2025 voraussichtlich das einzige westdeutsche Bundesland sein, in dem die Beschäftigung leicht zurückgeht. Arbeitsmarktforscher erwarten zudem einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Saar-Wirtschaft steckt derzeit in einer schwierigen Lage.
Im kommenden Jahr wird die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Saarland wahrscheinlich um 0,2 Prozent sinken. In allen anderen westdeutschen Bundesländern werden dagegen leichte Anstiege erwartet. Das geht aus Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hervor. Mit 0,6 Punkten am stärksten vom Rückgang betroffen wird wahrscheinlich Thüringen sein.
Arbeitslosigkeit steigt im Jahresvergleich leicht
Die Arbeitslosenquote wird im Saarland im kommenden Jahr voraussichtlich bei 7,2 Prozent liegen. Das entspräche einem Anstieg von 2,2 Prozent und läge somit genau im Bundesschnitt. Die höchste Arbeitslosigkeit prognostizieren die Wirtschaftsforscher für Bremen. Dort läge sie ohne Veränderung weiterhin bei 11,1 Prozent.
Generell sind die Rückgänge und Anstiege aber relativ gering. Bundesweit erwartet das Institut eine Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent, was einem Anstieg von lediglich 0,1 Prozentpunkten entspräche.
Vorübergehender Rückgang im September
Im Saarland waren im September rund 38.100 Menschen arbeitslos gemeldet, 541 weniger als im Vormonat. Die Arbeitsagentur geht davon aus, dass besonders junge Menschen nach Beendigung ihrer Ausbildung eine Stelle gefunden hatten.
Schwierige Wirtschaftslage im Saarland
Uwe Rentmeister von der Industrie-und Handelskammer sieht Ursachen für die steigenden Arbeitslosenzahlen in der schwierigen wirtschaftlichen Lage im Land. Es seien besonders strukturelle Probleme, die nur mittelfristig gelöst werden könnten. Um der Saar-Wirtschaft wieder Wachstum zu ermöglichen, müsse unter anderem die Standortattraktivität erhöht werden, so Rentmeister.
Über dieses Thema berichtete auch die Region am Mittag auf SR 3 Saarlandwelle am 08.10.2024.