Seniorenheim nach Grubengas-Austritt immer noch unbewohnbar
Noch immer können die Bewohner des Katharina-von-Bora-Wohnparks in Neunkirchen nicht in die Einrichtung zurück. Seit zwei Monaten bekämpft der Betreiber das Grubengas, das dort Ende Juli ausgetreten war. Eine Entlastungsbohrung könnte Abhilfe bringen - unklar ist aber, wer die Kosten trägt.
Absaugen, Lüften, Lecks finden und schließen – keine dieser Maßnahmen, die auf Kosten der Kreuznacher Diakonie als Betreiber unternommen worden sind, haben bislang zum Erfolg geführt. Zwar konnte die Grubengas-Belastung im Gebäude des für alte Menschen eingerichteten Wohnparks gesenkt werden. Aber noch immer ist der Zustand zu instabil, als dass eine Rückkehr der Bewohner denkbar wäre.
Der Wohnpark war am 24. Juli evakuiert worden, nachdem die Methangas-Belastung im Umfeld des Areals stark gestiegen war. Seither konnten die 69 betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner nicht mehr in ihre Wohnungen zurückkehren.
Löst eine Entlastungsbohrung das Problem?
Eine Entlastungsbohrung soll nun die Lösung des Problems bringen, sagte ein Vertreter der RAG am Mittwoch im Sozialausschuss. Eine solche Bohrung dürfte rund 50.000 Euro kosten. Dadurch könnte das Gas als eine "kalte Fackel" über ein Rohr entweichen. Wer dafür aufkommt, sei noch nicht geklärt, sagt der Vorsitzende des Sozialausschusses, Hermann-Josef Scharf von der CDU.
Der Träger habe beim Bauantrag für das Gebäude das Risiko des möglichen Gasaustritts auf dem Baugrund gekannt. Ob aber seitens der RAG alle erforderlichen Informationen zur Tragweite gemacht worden sind, soll jetzt ein Gutachten klären.
Die Kreuznacher Diakonie erklärte auf SR-Anfrage, sie sei "vorerst bereit" die Kosten für die kalte Fackel zu tragen. Allerdings gebe es noch keinen Termin für den Beginn der Bauarbeiten.
Über dieses Thema berichteten die SR 3 Rundschau am 21.09.2022.